Das britische Unternehmen Generative Machine arbeitet an einer neuen, offenen 5-Achsen-FFF/FDM-3D-Druckplattform für den Desktop-Bereich. Das Besondere: Die Struktur der Maschine wurde vollständig mit der Generative Design Suite von Autodesk entwickelt, einer Software, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing eine Vielzahl an Designvarianten auf Basis von Materialien, Fertigungsmethoden und Leistungskriterien generiert.
Automatisierte Maschinenkonstruktion durch generatives Design
Laut Mitgründer Ric Real eröffnet die Kombination von generativem Design mit parametrischer Modellierung neue Möglichkeiten in der Maschinenkonstruktion:
„Wenn generatives Design mit parametrischen Methoden kombiniert wird, lassen sich Maschinen mit verschiedenen Dimensionen und Leistungsmerkmalen per Knopfdruck erzeugen. Man könnte einfach das gewünschte Bauvolumen definieren, die Basiskonfiguration anpassen und automatisch eine optimierte Maschine generieren.“
Die aktuelle Beta-Version des 5-Achsen-3D-Druckers wurde komplett in Autodesk Fusion konstruiert. Zudem kamen Fusion-basierte Workflows zur Fertigung von Metallkomponenten mit CNC-Nachbearbeitung zum Einsatz.
Flexible Steuerung durch Duet3D und RepRap Firmware
Neben dem innovativen Maschinendesign setzt Generative Machine auch bei der Elektronik auf eine flexible Lösung. Die Steuerung des 3D-Druckers erfolgt über die Duet3D-Plattform, die eine hochpräzise Bewegungssteuerung mit Closed-Loop-Regelung ermöglicht. In Verbindung mit der RepRap Firmware bietet dieses Setup eine große Anpassungsfähigkeit – eine Voraussetzung für einen 5-Achsen-FFF-Drucker.
Mitgründer Andrew Everitt betont, dass der modulare Ansatz nicht nur die Steuerung optimiert, sondern auch die zukünftige Erweiterbarkeit der Plattform sicherstellt. Durch die Integration eines Single-Board-Computers können zusätzliche Software-Plugins entwickelt werden, um die Funktionen des Systems weiter auszubauen.
Mehr Freiheitsgrade für den Desktop-3D-Druck
Bisher sind Desktop-FFF-3D-Drucker meist auf drei Achsen beschränkt, was die Geometrie der gedruckten Teile einschränkt. Ein 5-Achsen-System könnte diese Limitierungen aufheben und komplexere Strukturen ermöglichen. Generative Machine verfolgt das Ziel, eine solche erweiterte Technologie einer breiten Nutzerschaft zugänglich zu machen.
Ob und wann der 5-Achsen-Drucker auf den Markt kommt, ist derzeit nicht bekannt. Da es sich um ein Open-Source-Projekt handelt, könnte die Maschine langfristig eine interessante Option für Forschungseinrichtungen und fortgeschrittene Anwender im Desktop-3D-Druck darstellen.