Die niederländische Studentin Chloe Rutzerveld von der niederländischen Universität Eindhoven hat mit der „Edible Growth“ ihre eigene Version eines 3D-Lebensmitteldruckers entwickelt. Mit dem Gerät lassen sich kleine Snacks und Gebäck in beliebigen Formen drucken.
Chloe Rutzerveld hat ein Händchen für Ästhethik und Design. Kombiniert mit Offenheit gegenüber neuen Technologien entsteht ein 3D-Drucker für Lebensmittel, der besonders schöne und kreative Snacks „drucken“ kann. In Zusammenarbeit mit der niederländischen TNO (Netherlands Organisation for Applied Scientific Research) entwickelt Rutzerveld ihren 3D-Lebensmitteldrucker Edible Growth.

Die Maschine soll darüberhinaus auch eine Antwort auf kritische Fragen zu Lebensmittelabfällen und der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln in einer überbevölkerten Welt sein. Das Ziel des Projekts ist eine umweltverträgliche Lebensmittelproduktion und zwar in der Hand jedes Einzelnen.
Die boomenden Hausgärten und die Bewegung Farm-to-Table sind Anzeichen eines wachsenden Umweltbewusstseins in der Lebensmittelherstellung. Die Landwirtschaft soll dieser Entwicklung zufolge nach von einer industriellen zu einer regionalen lokalen Ebene zurückkommen um die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Umwelt wird durch den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen, langen Transportwegen, einem hohen Wasserverbrauch und Benzinverbrauch belastet. Der 3D-Lebensmitteldrucker Edible Growth wird zwar nicht das Hungerproblem dieser Welt lösen aber es ist ein gut-gemeinter Schritt mit Vorbildcharakter.
So funktioniert der Edible Growth
Die Schale der Krokette wird mit dem 3D-Drucker hergestellt. Es werden Schichten von Hefe-, Samen- und Sporen korbartig gedruckt. Die handliche »Mini-Konditorei« benötigt fünf Tage bis aus der Krokette eine Art Pastete entstanden ist. Die Pilze und essbaren Pflanzen ragen aus dem Korbgeflecht heraus. Je länger das Gebäck „wächst“ desto besser wird der Geschmack und der leckere Duft verstärkt. Bei der Herstellung des 3D-Gebäcks entstehen keine Abfälle. Der Edible Growth 3D-Drucker ist klein und die erforderlichen Zutaten für diese Art der Nahrungsmittelproduktion beanspruchen nur wenig Platz.
Auch der Lebensmittelkonzern Nestlé arbeitet an einem eigenen 3D-Lebensmitteldrucker mit Namen »Iron Man«. Die Entwicklung soll in 5 bis 10 Jahren abgeschlossen sein und das Gerät dann dazu dienen Lebensmittel in einem großen Maßstab „auszudrucken“. Mit dem kleinen Drucker der niederländischen Studentin hingegen lassen sich gesunde, leckere und schöne Leckereien herstellen. Auch toll.
Lebensmitteldrucker – Vom Hype zum Trend?
Der 3D-Druck von Lebensmitteln gewinnt seit einigen Monaten immer mehr an Bedeutung. Der PancakeBot druckt Pfannkuchen, das MIT entwickelt einen Eisdrucker, ChocaByte druckt Schokolade und ein Unternehmen aus Deutschland plant Alten- und Seniorenheime mit Spezialessen aus dem 3D-Drucker zu versorgen. Besondere Aufmerksamkeit erreicht der „Nudel- und Pastadrucker“ Foodini – ein 3D-Lebensmitteldrucker der kurzweilig sogar bei Media Markt erhältlich war.
Bilder(er)
