Prusa Printers LogoIn einem Blog-Artikel präsentiert Prusa den lang erwarteten Original Prusa XL 3D-Drucker. Dieser CoreXY-3D-Drucker hat ein Bauvolumen von 360 x 360 x 360 mm, einen Next-Gen-Extruder („Nextruder“), ein neues Hotend, ein segmentiertes Druckbett und Werkzeugwechsler. Die Auslieferung des bereits vorbestellbaren 3D-Druckers ist für das zweite oder dritte Quartal 2022 geplant. Prusa ist mit dem Original Prusa XL auf der formnext 2021 in Halle 12.1, Stand A127, die heute am 19. November zu Ende geht.

Prusa XL 3D-Drucker mit Druckobjekt
Der 3D-Drucker Prusa XL (im Bild) hat ein Bauvolumen von 360 x 360 x 360 mm (Bild © Prusa).

Technische Details

Hersteller Prusa
Modell XL
Druckerdesign Core XY
Bauvolumen 360 x 360 x 360 mm
3D-Druck-Materialien breite Palette von Thermoplasten unterstützt (einschließlich, aber nicht beschränkt auf PLA, PETG, ASA, ABS…)
Filamentdurchmesser 1,75 mm
Extruder Spielfreies Zykloidengetriebe 20:1 mit rutschfestem Antriebszahnrad, Wägezellensensor
Werkzeugwechsler mit bis zu 5 Werkzeugköpfen (optionales Upgrade über eingebauten Erweiterungsport)
Heizbett Segmentiertes Heizbett mit 16 individuell steuerbaren Segmenten
Druckoberfläche Abnehmbare Magnetbleche mit unterschiedlichen Oberflächenveredelungen
Elektronik maßgeschneiderte 32-Bit-Karte mit Erweiterungssteckplatz, Einkabelkommunikation mit Werkzeugköpfen, Netzwerkfunktionen, Drucken mit einem Klick
Gitterbettnivellierung Wägezellenbasierte vollautomatische Kalibrierung der ersten Schicht ohne Live-Z-Anpassung
Preis Single Head für 2099 EUR, Dual Head für 2599 EUR und Full Five Head Version für 3699 EUR
Erhältlich ab 2. oder 3. Quartal 2022

Details zum Prusa XL

Das Bauvolumen des Prusa XL beträgt 360 x 360 x 360 mm. Derzeit arbeitet Prusa noch an der optimalen Firmware und den Druckeinstellungen, damit der kleine, leichte Extruder schnelle und trotzdem qualitativ hochwertige Druckergebnisse bringt. Stromausfall- und Filamentsensoren sind ebenfalls integriert. Ein Teleskop-Filamentspulenhalter, der bis zu 2-3 kg Spulen aufnehmen kann und optionale Add-ons wie Windschutz und ein Gehäuse stellt Prusa zu einem späteren Zeitpunkt vor.

Ein segmentiertes Heizbett verhindert, dass bei großen Druckern, die kleine Objekte drucken, das gesamte riesige Heizbett aufgeheizt werden muss und viel zu viel Energie verschwendet. Das Heizbett ist in 90 x 90 mm große Segmente unterteilt. Einzelne Teile können ausgeschaltet werden, um Energie zu sparen. Außerdem soll diese Funktion auch das Verziehen durch seine Dehnungsfugen zwischen den einzelnen Segmenten reduzieren. Das abwechselnde Aufheizen einzelner Segmente im Schachbrettmuster (per PWM) reduziert die Belastung des Netzteils.

geteiltes Druckbett in Prusa XL
Das geteilte Druckbett (im Bild) soll unnötiges Aufheizen der kompletten Druckfläche bei kleinen Drucken vermeiden (Bild © Prusa).

Das Wägezellensystem

Für den 3D-Druck verwendet Prusa einen hochpräzisen Wägezellensensor, der immer perfekte erste Schichten liefert. Dazu hat das Unternehmen ein eigenes System entwickelt, das in den massiven einteiligen Kühlkörper eingebettet ist und es ermöglicht, die physikalische Belastung des Kühlkörpers zu messen. Die Düse wird als Sensor genutzt, um die Druckoberfläche zu „sondieren“.

Das Wägezellensystem erlaubt eine äußerst genaue Höhenberechnung für die erste Schicht. Auch wenn die Düse oder der Druckbogen getauscht wurde, muss nichts neu kalibriert werden. Live Z muss nicht angepasst, keine manuellen Kalibrierungen vorgenommen oder irgendwelche komplizierten Nylock-Mods, um eine perfekte erste Schicht zu erzielen. Der Wägezellensensor erkennt einen Stau in der Düse und hält den Druck an. Prusa arbeitet daran, künftig auch einen Teilstau oder ob sich der Druck vom Bett gelöst hat zu erkennen.

Nahaufnahme Nextruder
Der Nextruder ist mit einem brandneuen Elektronik-Break-Out-Board mit dediziertem CPU und einem Stepper-Treiber ausgestattet (im BIld: Nahaufnahme Nextruder)(Bild © Prusa).

Der Nextruder

Der Nextruder verfügt über ein brandneues, selbst entwickeltes spielfreies Zykloidengetriebe mit einem großen rutschfesten Antriebszahnrad. Damit ist eine bessere Kontrolle möglich, wie das Filament in die Düse eingeführt wird. Das 20:1-Getriebe übertrifft laut Prusa die Leistung anderer Extrusionssysteme auf dem Markt deutlich und liefert sehr hohe Schubkraft.

Der Nextruder verfügt über ein brandneues Elektronik-Break-Out-Board mit einer dedizierten CPU und einem Stepper-Treiber. Im Grunde ist alles im Extruder direkt mit diesem Board verbunden, das dann über eine Einkabel-Schnittstelle mit einem einfach zu tauschenden Stecker verbunden ist am Rand des neuen benutzerdefinierten 32-Bit-Motherboards. Ein weiterer Thermistor im Heatbreak erlaubt die Anpassung der Temperatur entsprechend der Materialspezifikation und erkennt auch Wärmekriechen.

3D-Drucker Prusa XL spielfreies Zykloidengetriebe
Der Nextruder verfügt über ein brandneues, selbst entwickeltes spielfreies Zykloidengetriebe mit einem großen rutschfesten Antriebszahnrad (im Bild: Spielfreies Zykloidengetriebe)(Bild © Prusa).

Fünf unabhängige Werkzeugköpfe

Der 3D-Drucker kann mit fünf unabhängigen Werkzeugköpfen arbeiten. Der von Prusa entwickelte kinematische Kupplungsmechanismus funktioniert ohne Elektromagnete oder andere aktive Elemente. Er ist äußerst präzise und bietet eine vollautomatische Werkzeugausrichtungskalibrierung, mit der nach jedem Werkzeugwechsel alles perfekt ausgerichtet ist. Das System basiert auch auf dem Wägezellensensor und erspart langwierige Kalibrierdrucke, da alles automatisiert ist. Druckköpfe tippen auf einen kleinen Kalibrierungsstift und konfigurieren Offsets automatisch. Weitere Sensoren stellen sicher, dass der Werkzeugkopf erfolgreich getauscht wurde.

Mit bis zu fünf Werkzeugköpfen können Anwender problemlos lösliche Träger drucken, mit bis zu fünf Farben drucken oder unterschiedliche Materialien verwenden. Jede Düse kann auf eine völlig andere Temperatur vorgeheizt werden.

Jetzt vorbestellen

Wer nur einen Großdrucker sucht, für den eignet sich die Single-Extruder-Version. Er lässt sich auch auf bis zu fünf Werkzeugköpfe upgraden. Mit dem optionalen Werkzeugwechslermechanismus ist der Druck mit zwei Werkzeugköpfen möglich. Für drei bis fünf Tools muss eine Erweiterungskarte hinzugefügt werden. So lässt sich der Prusa XL nach und nach anpassen. Es gibt drei Versionen des 3D-Druckers: Single Head für 2099 EUR, Dual Head für 2599 EUR und die Full Five Head Version für 3699 EUR.

Vergleich Prusa Mini+, MK3S+ und XL
Die Auslieferung des bereits vorbestellbaren 3D-Druckers ist für das zweite oder dritte Quartal 2022 geplant (im Bild: Vergleich Größe Mini+, MK3S+ (Vorstellung beider 3D-Drucker)und XL)(Bild © Prusa).

Derzeit ist es noch nicht absehbar, wie sich der Komponentenmangel in der Branche weiter entwickelt. Die Vorbestellung startet jetzt, damit Prusa genügend Komponenten für den Produktionsstart sichern kann. Interessierte müssen nicht den vollen Preis zahlen, sondern lediglich eine erstattbare Anzahlung von 200 USD (176 EUR). Prusa ist mit dem Original Prusa XL auch auf der formnext in Frankfurt, die heute am 19.11.2021 endet. Prusa befindet sich dort in Halle 12.1, Stand A127.

Videovorstellung 3D-Drucker Prusa XL

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