Deutsche Forscher am Fraunhofer IPA untersuchen den 3D-Druck mit dem SLS- und dem SAF-Verfahren. Beide 3D-Druckverfahren sind sich sehr ähnlich und weisen ihre Unterschiede erst in den Details auf. Wir stellen die Ergebnisse der Forschungsarbeit einmal vor.
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Forscher des Zentrums für Additive Produktion am Fraunhofer IPA berichten in einer Pressemitteilung, die das 3D-grenzenlos Magazin erreicht hat, über ihre Studie, in der sie zwei 3D-Druckverfahren miteinander vergleichen. Sie haben das Ziel, das technische und wirtschaftliche Potenzial des Selective Absorption Fusion-Verfahrens mit dem des Selektiven Lasersinterns zu bewerten.
SAF-SLS
Beide Verfahren sind sich sehr ähnlich. Das Selektive Lasersintern nutzt flächig aufgebrachtes Kunststoffpulver wie Polyamid 12 (PA12), das selektiv mit einem Laserstrahl schichtweise verfestigt wird. Die Selective Absorption Fusion (SAF) nutzt ähnliche Pulver. Die Verfestigung gelingt jedoch dadurch, dass nach dem Auftragen des Pulvers je Schicht SAF Inkjet-Druckköpfe punktuell eine Tinte aufbringen, die infrarote Strahlung absorbiert. Fährt ein Infrarot-Strahler darüber, verschmilzt das Pulver.
Ein wichtiger Vorteil der SAF-Technologie ist das hohe Zeitersparnis. Ein Laserstrahl muss nicht in vielen einzelnen Bahnen pro Schicht abgelenkt werden. Eine einzelne Überfahrt der Druckköpfe und der Infrarot-Lampe reichen aus. Die Bauzeit je Schicht hängt somit nicht von den Bauteilen ab, die gedruckt werden sollen.
Systematischer Vergleich
Beide Verfahren wurden bisher jedoch noch nicht systematisch verglichen. Ein Forschungsteam um Patrick Springer vom Zentrum für Additive Produktion (ZAP) am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA führt diese Vergleiche jetzt durch. Der 3D-Druck-Dienstleister Götz Maschinenbau GmbH & Co. KG unterstützt ihn als Industriepartner. Das Team möchte vor allem die Freiheitsgrade und Limitationen vergleichen.
Dazu werden für beide Verfahren vereinheitlichte Testbaujobs für vordefinierte Testszenarien gedruckt und evaluiert. Sie verwenden PA12 als Material, ein Standardwerkstoff für den 3D-Druck mit Kunststoffpulvern. Als einer der ersten Forschungseinrichtungen in Europa nutzen sie ein H350 3D-Druck-System von Stratasys, das thermoplastische Pulver verschiedener Lieferanten verarbeiten kann.