Im Southampton Animal Shelter Foundation in Hampton Bays, New York, wartet die sechsjährige Pitbull-Mischlingshündin Tryla seit zwei Jahren auf ein neues Zuhause. Die vermisste Vorderpfote könnte der Grund sein, warum sie bislang übersehen wurde. Doch die 16-jährige Sarah Barros, Leiterin des Schulrobotik-Teams der Southampton High School, möchte mit einer selbst entwickelten, 3D-gedruckten Prothese Trylas Leben verbessern – und vielleicht ihre Chancen auf eine Adoption erhöhen. Die New York Post hatte über die Geschichte berichtet.
3D-Druck für mehr Lebensqualität

Tryla verlor vermutlich ihr rechtes Vorderbein durch einen Autounfall. Nachdem ihre damaligen Besitzer die Versorgung nicht mehr gewährleisten konnten, wurde sie im Tierheim abgegeben. Aufgrund ihres Handicaps fiel die Vermittlung jedoch schwer. Eine Idee von Shelter-Mitarbeiterin Susan Denis brachte den Durchbruch: Sie erinnerte sich an ein Schulprojekt aus Arkansas, bei dem Schüler einer Ente eine 3D-gedruckte Prothese anfertigten – und wandte sich an die örtliche Schule.
Die Wahl fiel auf Sarah Barros, eine technikbegeisterte Schülerin mit Interesse an Design und Ingenieurwissenschaften. Sie erkannte sofort das Potenzial des Projekts und sammelte mit ihrem Team Spenden für das notwendige Material. Insgesamt kamen 300 US-Dollar zusammen, die für Resin- und Thermoplast-Materialien zur Herstellung der Prothese verwendet wurden.
Von der Idee zur Prothese
Bevor der 3D-Druck beginnen konnte, waren mehrere Besuche im Tierheim nötig. Barros maß Trylas verbliebene Vorderpfote sowie den Umfang des Stumpfes genau aus. Dabei galt es, das Gewicht optimal zu verteilen, um Gelenkbelastungen zu vermeiden. Der Entwicklungsprozess war herausfordernd: Einige Prototypen verursachten Hautreizungen oder waren instabil. Doch nach mehreren Iterationen war die endgültige Version fertig.
Die Prothese hilft Tryla, tagsüber stabiler zu laufen und aktiver zu sein. Dadurch steigt die Hoffnung, dass sie bald ein liebevolles Zuhause findet. „Sie ist eine sehr menschenbezogene Hündin und braucht jemanden, der ihr Bewegung ermöglicht und Geduld mitbringt“, erklärte Amy Beth Stern vom Southampton Animal Shelter Foundation.
3D-Druck in der Tiermedizin auf dem Vormarsch
Das Beispiel zeigt, wie moderne Technologien wie der 3D-Druck das Leben von Tieren verbessern können. Die globale Nachfrage nach tiermedizinischen Ortho-Prothesen wächst: Der Markt lag 2024 bei 54,3 Millionen US-Dollar und soll in den nächsten zehn Jahren mit über 9,2 % pro Jahr wachsen. Spezialisierte Unternehmen wie WIMBA und Projekte von Studierenden tragen dazu bei, dass immer mehr Tiere von individuell angepassten Prothesen profitieren.
Barros selbst beschreibt die Arbeit an Trylas Prothese als inspirierend: „Es ist unglaublich zu sehen, welchen Unterschied man mit Technik und Gemeinschaftsarbeit für ein einzelnes Tier machen kann.“
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