Ein Team des Gemelli-Krankenhauses in Italien hat unter der Leitung von Professor Giulio Maccauro, Direktor der UOC für Orthopädie, laut einer Pressemitteilung die rechte Hand einer Frau mit einer 3D-gedruckten Prothese retten. Die Frau litt an einem seltenen Tumor des Handgelenks. Mitarbeiter der Firma Adler Ortho haben nach Angaben der orthopädischen Chirurgen eine 3D-gedruckte Prothese hergestellt. Die Frau, die kürzlich Mutter geworden ist, kann nun alle Finger an der rechten Hand wieder bewegen.
Volle Beweglichkeit dank 3D-Druck
Durch den Tumor war die 39-jährige Patientin bereits zu einigen orthopädischen Eingriffen gezwungen, da dieser ihr rechtes Handgelenk zerstörte. Dank der 3D-gedruckten Prothese konnte eine Amputation vermieden werden. Professor Giulio Maccauro, Direktor der UOC für Orthopädie der Agostino Gemelli IRCCS University Hospital Foundation und ordentlicher Professor für Orthopädie an der Katholischen Universität auf dem Campus Rom, führte die Operation mit einem Team hoch spezialisierter Kollegen durch.
Professor Maccauro erklärte:
„Durch den Einsatz einer personalisierten 3D-Prothese konnten wir den Eingriff an die spezifischen Bedürfnisse des Patienten anpassen und so eine genaue anatomische Reproduktion und ein hohes Maß an Funktionalität gewährleisten. Die Rekonstruktion des Handgelenks mit radiometakarpaler Stabilisierung stellt einen erheblichen Fortschritt bei der Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten und der Lebensqualität des Patienten dar. Wir haben Kontakt zum italienischen Unternehmen Adler-Ortho aufgenommen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Gelenkprothesen spezialisiert ist und ausgehend vom CT-Scan des Patienten und nach unseren Angaben einen Prototyp am Computer erstellt hat, der in 3D aus Kunststoff gedruckt wurde. Wir untersuchten es, baten um einige Änderungen und zu diesem Zeitpunkt wurde die endgültige Prothese aus Chronokobalt und Titan gedruckt. Für die Operation war es notwendig, einen doppelten Zugang vom dorsalen Teil und vom volaren (unteren) Teil des Handgelenks durchzuführen, um die Gefäße, Nerven sowie Beuge- und Strecksehnen der Hand freizulegen und zu sichern. Anschließend führten wir eine proximale Knochenresektion am Unterarm und eine distale Resektion an der Basis der Mittelhandknochen durch, den Knochen, an denen die Finger artikulieren. Schließlich haben wir diese Prothese eingesetzt.“
Entwicklung schreitet voran
Im Laufe der vergangenen Jahre haben wir über einige 3D-gedruckte Handprothesen berichtet, die den Menschen zu mehr Lebensqualität verholfen haben. 2014 sorgten realistische Handprothesen aus dem 3D-Drucker noch für Furore und waren eine aufregende Neuheit. 2016 gelang es Chirurgen, Mittelhandknochen mit einer 3D-gedruckten Prothese aus Titan zu ersetzen. Ein 5-jähriger Junge mit deformierten Fingern verhalf im Jahr 2018 über 40 Kindern zu Handprothesen aus dem 3D-Drucker.
Mittlerweile erforschen britische Wissenschaftler wie sie mit Britische Forscher machen mit 3D-Druck das Fühlen mit Armprothesen ermöglichen. Bleiben Sie mit einem Abonnement unseres Newsletters über weitere Neuigkeiten zu unterschiedlichen Bereichen aus der Welt des 3D-Drucks auf dem Laufenden.