Michael Crumling machte es sich zum Ziel Waffen aus dem 3D-Drucker sicherer und besser zu machen. Das resultierende Produkt sind Patronen, mit denen er 19 Schuss aus einer mit PLA-gedruckten Pistole abfeuern konnte. Die Patronen selbst lassen sich auch mit einem 3D-Drucker herstellen. Darüber, die Baupläne der Munition auf seiner Website zu veröffentlichen, denkt Crumling bereits nach. Rechtsvertreter zeigen sich besorgt über diesen nächsten Schritt der Liberatoren.
Michael Crumling ist 25 Jahre alt und von Beruf Maschinist. Während andere heranwachsende Männer in seinem Alter zur Uni gehen, Familien gründen oder sich anderweitig an der Gestaltung ihres Lebenswegs arbeiten, entwickelt Crumling Munition für Pistolen aus dem 3D-Drucker. Seine Motivation: Die bisherigen 3D-gedruckten Schusswaffen halten den Aufschlag von Bolzen auf die Munition nicht stand. Die Folge ist, der Liberator explodiert.
In einem Gespräch auf Mashable erleutet Michael Crumling, dass er sich wunderte, warum so viele Menschen versuchten die Qualität der Schusswaffen zu verbessern, um mit scharfer Munition feuern zu können. Versteht man die Arbeitsweise einer Pistole oder eines Gewehres, liegt die eigentliche Schwachstelle nahe: die Patrone.
Beim Schuss, also dem Aufschlag des Bolzen auf die Patrone zum auslösen der Explosion und abfeuern der Waffe, beginnt sich die Patrone im Lauf der Waffe zu drehen. Dabei wird so viel Energie erzeugt, dass die Waffe in seine Einzelteile zerfliegt.
Michael Crumling beobachtete bis vor einem Jahr die Entwicklungen und Berichterstattungen über Waffen aus dem 3D-Drucker. Dann kaufte er sich seinen eigenen 3D-Drucker. Druckte sich auf Basis verschiedener, im Internet erhältlicher Vorlagen, seine ersten eigenen Waffen und testete die Pistolen und Gewehre mit echter Munition. Ab da an begann seine Entwicklung eigener Geschosse.
Heute „präsentiert“ der Hobby-Büchsenmacher nicht ganz ohne stolz seine selbt-entwickelten Patronen, mit denen er nach eigenen Angaben erfolgreich 19 Schuss mit einer PLA-Pistole aus dem 3D-Drucker abfeuerte. Seine Patronen, die er alle selbst produziert und 0,314 Atlas nennt, sind dicker und länger als herkömmliche Patronen. Die Munition ähnelt Gewehr-Munition. Wie bei einem normalen Gewehr, wird die Pulverladung gezündet sobald der Bolzen auf die Patrone schlägt. Sie schießt.
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Crumling bezeichnet seine Patronen qualitativ besser als konventionelle Patronen, da sie sowohl den Druck beim Schuss abhalten als auch in einer mit dem 3D-Drucker gefertigten Plastik-Pistole eingesetzt werden können. Crunling fertigt jede „Kugel“ per Hand. 27 Dollar-Cent kostet das Stück. Die ersten Rechtsvertreter zeigen sich – milde ausgedrückt – unglücklich über die Entwicklungen des jungen Machinisten.
Zum Beispiel äußerte sich Michael McLively, vom Law Center to Prevent Gun Violence, besorgt: „Das zeigt, dass die Technologie einen Schritt näher an die breite Öffentlichkeit rückt. (…) Wenn die Waffen so gut funktionieren wie eine normale Pistole, können sich Kriminelle auf einfachste Weise den Prüfprozessen unterziehen und gefährliche Leute ohne Probleme und Kontrolle an scharfe Waffen kommen“,s o McLively gegenüber Mashable.
Nach eigenen Aussagen weiß Crumling um die Gefahr seiner Entwicklung. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt plane er deshalb nicht seine Patronen 0,314 Atlas auf dem Markt anzubieten und zu verkaufen. Die Baupläne auf seiner Website zur Verfügung zu stellen, kann Crumling sich aber schon vorstellen. Aha.
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Interessant, dass Patronen sich mit einem 3D-Drucker herstellen lassen. Diese Technologie ist wirklich grenzenlos! Noch interessanter, dass sie sogar qualitativ besser als konventionelle Patronen sind. Ich arbeite seit Kurzem mit einem 3D-Drucker und lese gerne zum Thema. Sehr interessanter Beitrag, danke!