Prvok od Burinky (Protozoon) hat in Tschechien ein Wohnhaus gebaut, welches in nur 22 Stunden mit einem 3D-Drucker fertiggestellt werden konnte. Während der Aushärtung des Betons arbeiteten die Entwickler bereits an den Feinheiten des Hauses und konnten so ein Wohnhaus in Rekordzeit bezugsfertig bekommen. Wir stellen das Projekt vor.
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Vor wenigen Wochen haben wir über das geplante erste tschechische 3D-gedruckte schwimmende Haus aus Beton berichtet, das mittlerweile gedruckt wurde. Jetzt muss der Beton nur noch aushärten. Dann wird es nach Prag gebracht. Im August wird es dann in Střelecký ostrov eröffnet, wie die Verantwortlichen dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung erklärten.
22 Stunden Druckzeit von 17 Tonnen Beton
„Trotz kleinerer wetterbedingter Probleme ist es uns gelungen, das Haus erfolgreich in 3D zu drucken. Insgesamt haben wir 22 Stunden gebraucht und 17 Tonnen maßgeschneiderte Mischung benötigt. Da das Aushärten des Betons 28 Tage dauern wird, schließen wir das Haus ab und bereiten das Gründach, die Böden, alle Verteilungen, Türen, Fenster usw. vor“, sagt der Designer, Bildhauer Michal Trpák.
Einer Umfrage mehrerer Unternehmen zufolge spielt die Nachhaltigkeit für viele Tschechen eine wichtige Rolle. Mit umweltfreundlichen Technologien sollen Lebenshaltungskosten gesenkt werden wie Wärmepumpen oder Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung. Mehr als die Hälfte der befragten Personen kann sich vorstellen, in einem Haus aus dem 3D-Drucker zu leben, heißt es in der Mitteilung.
Haus hält 50 Tonnen stand
Gemeinsam mit dem Experimentierzentrum der Fakultät für Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität in Prag führte das Team einen Test zur mechanischen Beständigkeit und Stabilität durch. Dazu druckten sie ein Drittel des Hauses und platzierten eine 50-Tonnen-Ladung, die zwei mit Kies voll beladenen Lastwagen entspricht, auf die innere tragende Wand. Die innere Wand hielt dem stand.
Die Entwickler des Hauses gehen davon aus, dass noch vieles benötigt wird, bis der 3D-Druck beim Hausbau zur gängigen Konstruktionspraxis wird. Wissenschaftlern, Material- und Roboterherstellern und Investoren müssten bei weiterer Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten. Dabei sollte eine Standardisierung von Technologie und Konstruktion erreicht werden, um den 3D-Druck in die allgemeine Baupraxis einzuführen und zu genehmigen.
„Damit die 3D-Drucktechnologie Teil der Bauindustrie wird, müssen wir sie Forschern sowie Architekten, Bauherren, Behörden und anderen Behörden vorstellen. Es müssen neue Studienfelder geschaffen werden“, sagt Jiří Vele, Architekt, der an der Entwicklung des Steuerungsprogramms für den Haus-3D-Druckroboter an der Tschechischen Technischen Universität in Prag beteiligt ist.