Das Startup Be More 3D aus Spanien ist eines der ersten spanischen Unternehmen, welches Häuser mit dem 3D-Drucker entstehen lässt. Ganze Bungalows können mit den richtigen Einstellungen in nur acht Stunden gedruckt werden, bewies das Startup jetzt bei einem Projekt. Mehrstöckige Gebäude sind bereits in Planung.
Das spanische Startup Be-More 3D ist nicht das erste Unternehmen, welches Betonhäuser mit dem 3D-Drucker baut. Sie waren jedoch eine der ersten, die in Spanien ein komplettes Haus additive hergestellt haben. Das neue Konstruktionssystem soll für die künftige 3D-gedruckte Architektur richtungsweisend sein.
Es dauerte lediglich 15 Stunden, bis der Bungalow fertig war. Und es geht noch schneller. Mit den richtigen Einstellungen kann ein komplettes Haus in nur 8 Stunden gedruckt werden. Ein weiterer Vorteil: Der zügige Hausbau belastet die Umwelt weniger. Bauherren werden sich ebenfalls freuen. Solch ein Haus kostet lediglich rund 65000 Euro.
Hausbau mit dem 3D-Drucker gab es schon oft als Thema bei uns. Mehrfach haben wir über Bauwerke des asiatischen Unternehmens WinSun berichtet. Der Architekt Massimilliano Locatelli will an der Mailänder Designwoche ein komplettes Haus drucken, um zu beweisen, dass der 3D-Druck beim Hausbau öfter zum Einsatz kommen sollte. Und in Frankreich ist ein komplettes Wohnhaus aus dem 3D-Drucker ab Juni bezugsfertig. Dass eine Familie in ein 3D-gedrucktes Haus einzieht, vermeldete Russland schon im letzten Jahr. Die Entwicklung also schreitet rasant voran.
Warum aber gibt es (noch) keinen 3D-Boom im Baugewerbe?
Wer ein Haus baut, plant, dies an einem bestimmten Grundstück zu tun. So weit, so gut. Meist sind Beton-3D-Drucker relativ groß. Diese an den dafür angedachten Ort zu bringen, erweist sich heute noch als kompliziert. CyBe umging das Problem mit einem Beton-3D-Drucker, der auf Raupenketten fahren kann. Ein guter Schritt in die richtige Richtung. Das 3D-Drucksystem von Be More 3D, das gemeinsam mit der Polytechnischen Universität von Valencia entwickelt wurde, zählt zu den schnellsten und effizientesten, verspricht das Unternehmen. Es wird auch in Zukunft weiter verbessert werden und eine Lösung finden, wie es ohne große Komplikationen zum Bauort transportiert und vor Ort die Häuser drucken kann.
Der Entstehungsprozess
Der Beton-3D-Drucker verfügt über eine Düse, die den Beton – oft als Spezialmischung – extrudiert und ihn fixiert, sobald er abgesetzt wird. Das Gebäude entsteht Schicht für Schicht, bis es komplett gedruckt ist. Mit dieser Technik wird keine Schalung benötigt, was Zeit und Kosten um bis zu 35% reduziert.

Der 3D-Betondrucker von Be More 3D baut im Moment lediglich bis zu einer Größe von 24 Quadratmetern. Es wird daran gearbeitet, dass künftig mehrstöckige 3D-Druckwerke entstehen können. Ganz perfekt ist der Hausbau mit dem 3D-Drucker noch nicht. Abschließend muss man nach dem 3D-Druck noch Arbeiten erledigen wie das Dach mit den vorgefertigten Paneelen verlegen und die Fenster, Türen, Wasserhähne und Abdichtungen anbringen.
Sieben Chalets mit Wohn-/ Esszimmer, Badezimmer und Schlafzimmer werden im Moment in der Stadt Cuenca in der Provinz Castilla-Mancha in Spanien gebaut. Mehr Aufträge für Bauprojekte werden bereits ausgehandelt, in Südamerika und in Fernost. Mit unserem Newsletter bleiben Sie stets auf dem Laufenden über den 3D-Druck beim Hausbau.