Der tschechische Bildhauer Michal Trpak wird im Juni 2020 Tschechiens erstes Haus aus einem 3D-Drucker beginnen zu bauen. Der 3D-Druck der Gebäudehülle soll nur zwei Tage dauern und mit einem Roboterarm das Baumaterial schichtweise auftragen. Wir fassen erste Details zu dem teilweise autarken, 43 m² großen Ökohaus zusammen.
Der Bildhauer Michal Trpak wird gemeinsam mit Unterstützung der tschechischen Bausparkasse STAVEBNI das erste 3D-gedruckte Haus in Tschechien anfertigen, wie dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung berichtet wurde. Das Gebäude von Prvok od Burinky (Protozoon) soll teilweise autark für Stadt, Land und Wasser geeignet sein. Günstige Herstellungskosten und reduzierte CO2-Emissionen sind zwei der vielen Punkte, die den 3D-Druck von Häusern ansprechend machen. Das ökologische Hausprojekt Ashen Cabin setzt auf Betonwände aus dem 3D-Drucker und befallenes Eschenholz.
Öko-Gebäude mit 43 m2 Wohnraum

Das geplante Gebäude soll im Juni gedruckt werden. Der reine 3D-Druck des 43 m2 großen Hauses dauert zwei Tage und die komplette Fertigstellung noch zusätzliche zwei Monate. Für den 3D-Druck sind 25 Mitarbeiter erforderlich. Das Haus, das aus einem Badezimmer, einem Schlafzimmer und einem Wohnzimmer besteht, wird mit ökologischen Technologien wie der Energierückgewinnung, einer Umwälzdusche, einem Gründach sowie Reservoirs für Trink-, Nutz- und Abwasser ausgestattet sein.
Dem Hersteller zufolge hält es einhundert Jahre lang. Danach kann es abgerissen und wieder aus demselben Material aufgebaut werden. Wird das Haus in Serie produziert, betragen die Kosten die Hälfte der Kosten eines Passivhauses. Eine weitere Kostenreduktion entsteht durch die Selbstversorgung.
3D-Druck mit einem Roboterarm
Ein Roboterarm, der aus der Werkstatt von Scoolpt, einem anderen Projekt Trpaks stammt, ist das wichtigste 3D-Druckwerkzeug bei diesem Hausbau. Durch den Roboterarm fließt ein spezielles Material mit einer Geschwindigkeit von 15 cm pro Sekunde. Das Material ist dasselbe wie bei Scoolpt verwendet wird.
Es handelt sich um eine Betonmischung für den Druck aus Nano-Polypropylenfasern, Weichmachern, die die Plastizität verbessern und bessere organische Formen erzeugen, und einem Abbindebeschleuniger. Die Betonmischung härtet in 24 Stunden auf die Standardfestigkeit der Fundamente eines klassischen Familienhauses aus (d.h. 25 MPa) und erreicht nach 28 Tagen die Werte, die sonst bei Brücken erreicht werden (65 MPa).
