3D-Drucker-Vorlagen, das sind digitale 3D-Modelle für den 3D-Druck, in Online-Portalen wie Thingiverse, haben oft das Problem, dass sie in verschiedensten Varianten und Formaten gespeichert werden müssten, um jeden zufriedenzustellen. Thingiverse wollte das mit einem „Customizer“-Tool lösen. Das setzte sich jedoch nicht durch, weshalb es nun die neue Software „Polygona“ versucht besser zu machen. Die Ankündigung lässt einen ersten Blick auf das neue Programm zu.
Wenn 3D-Modell-Verzeichnisse jeden Suchenden zufriedenstellen wollen, müssten sehr viele Versionen eines 3D-Modells gespeichert werden. Suchfunktionen haben mit derartigen Suchanfragen jedoch oft Mühe, da diese auf Text und nicht auf Geometrie basieren. Es ist schwierig, vorhandene 3D-Modelle anzupassen, weshalb sich oft viele Millionen von 3D-Modellen in einem Verzeichnis befinden. Benutzer finden oft 3D-Modelle, die der Anforderung nahekommen, aber Optimierung benötigen, wie das Magazin Fabbaloo in einem Artikel erklärt. Mit der App ThingstAR haben wir erst vor wenigen Tagen eine Möglichkeit vorgestellt, 3D-Modelle aus Thingiverse über Augmented Reality-(AR)-Funktionen in einer virtuellen Umgebung „wie in echt“ zu betrachten.
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„Customizer“-Tool von Thingiverse
Das populäre Online-Portal für 3D-Druck-Vorlagen Thingiverse wollte das Problem mit einem vergleichsweise unbekannt gebliebenen „Customizer“-Tool lösen. Suchende konnten Änderungen an hochgeladenen 3D-Modellen vornehmen, aber nur, wenn die Uploader die Dateien für die Anpassung vorbereiteten. Das Objekt wurde dazu in OpenSCAD entworfen, einem programmatischen parametrischen 3D-Modellierungswerkzeug.
Die 3D-Komponente musste numerisch angegeben werden, damit Thingiverse eine anpassbare Schnittstelle implementieren konnte. Die vom Uploader angegebenen OpenSCAD-Parameter und das Modell wurden dann neu generiert. Das ganze Vorhaben hat sich jedoch in Thingiverse nicht durchgesetzt.
Neues Projekt: „Polygona“
Auf einer Website macht ein neues Projekt mit einem Video auf sich aufmerksam. Die Entwickler von Polygona wollen es besser machen als Thingiverse. In einem Online-Beispiel zeigen sie, wie eine einfache Struktur mit Schiebereglern interaktiv optimiert wird. Das 3D-Modell kann so schnell und recht gut aktualisiert werden. Das Projekt beabsichtigt, 3D-Modelle in den „bevorzugten“ 3D-Modellierungssoftwareformaten hochzuladen und sie dann anpassbar zu machen.

In einem Reddit-Beitrag kündigt der Reddit-User Leota90 das Projekt an. Er sagt:
„Es ist nicht für OpenSCAD, zumindest noch nicht. Es ist etwas Benutzerdefiniertes, aber die Idee ist, 3D-Modelle zu unterstützen, die von verschiedenen 3D-Programmen erstellt wurden. Ich könnte einen Adapter für OpenSCAD erstellen, wenn die Leute es wollen. In der ersten Phase werde ich eine Auswahl von 3D-Modellen bereitstellen, in der zweiten Phase werde ich die Leute ihre eigenen hochladen lassen.“
Wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt und die Sache im Auge behalten. Mit einem Abonnement unseres Newsletters bleiben auch Sie auf dem Laufenden.