Vorlagen für 3D-Drucker gibt es mittlerweile eine ganze Menge. Auch die Zahl der Programme zur Erstellung dieser Vorlagen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt nun das portugiesische Unternehmen inEvo. Mit dem Projekt „Diorama“ erhält der Nutzer ein 3D-Modellerierungsprogramm und eine Plattform zum Austausch der Modelle in einem.
Mit dem 3D-Druck verhält es sich wie jeder neuen Technologie. Zu Beginn der Entwicklung litt die Technik an Kinderkrankheiten, so war am Anfang die ungewollte Wölbung oder der Verzug des gedruckten Objekts das Hauptproblem. Hinzu kam, dass die 3D-Drucker extrem teuer und gleichzeitig die Druckprozesse sehr zeitaufwändig waren. In den letzten Jahren hat sich viel zum Guten gewandelt. Mittlerweile sind 3D-Drucker auch für Privatpersonen erschwinglich geworden. Sogar in der Medizin könnten die Drucker mittelfristig zum Einsatz kommen. Dazu beigetragen haben Entwickler auf der ganzen Welt, die sowohl die Drucker, als auch die Software zur Erstellung der Vorlagen kontinuierlich verbessert haben. Die Folge war ein extremer Wildwuchs an verschiedenen Technologien und Formaten bei der softwarebasierten Erstellung der Grunddateien.
Multiple Anwendungen in einem Programm
Diesem Chaos ein Ende setzen möchte nun das Unternehmen inEvo aus Lissabon. Mit Diorama werden alle softwarebasierten Prozesse des 3D-Drucks unter einen Hut gebracht. Dies beginnt mit der Animationssoftware. Das Programm soll auf allen gängigen Endgeräten funktionieren. So ist die Modellierung nicht nur am heimischen PC möglich: Darüber hinaus gibt es App-Versionen für Smartphone und Tablet. Vorteil daran: Die Steuerung der mobilen Endgeräte über den berührungsempfindlichen Touchscreen erlaubt dem User, seine Modelle intuitiv zu bearbeiten. Durch den Einsatz der Finger zur Modellierung, nähert sich die Erschaffung von 3D-Modellen dem Schaffen materieller Strukturen an. Mit dem Vorteil, dass dank Software-Unterstützung eine exakte Modellierung möglich ist, die bei reiner Handarbeit nur sehr schwer umzusetzen wäre.
Auf die zuvor erwähnte Vielfalt bei den Dateiformaten haben die portugiesischen Entwickler ebenfalls reagiert. So ist es möglich, die Dateiformate vieler gängiger Animationsprogramme in Diorama zu importieren und dort weiter zu bearbeiten. Diorama ist zwar ein in sich geschlossenes System, nach außen allerdings offen. Hier orientiert sich inEvo an gängigen Cloud-Lösungen, wie sie etwa Dell anbietet. Die Weiterleitung und der Austausch von Datensätzen sind beispielsweise unkompliziert über Facebook möglich. Dazu kann ein fertiges Modell in Sekundenschnelle per Plugin an andere Nutzer weitergeleitet werden. Durch diese Möglichkeit geht das Potenzial über eine reine Sharing-Plattform hinaus. Denn auch ein Online-Shop ist in Planung. So wird es einerseits möglich sein, bereits fertige Datensätze zu kaufen und verkaufen. Doch auch der Erwerb von Vorlagen ist möglich, denen der Endnutzer noch einen individuellen Touch verpassen kann. Im Imagefilm ist dies ein Dinosaurier, der zusätzlich noch einen Hut erhält.
Releasedatum noch offen
Wer jetzt neugierig geworden ist, wird sich allerdings noch eine Zeitlang gedulden müssen. Wann genau inEvo den Release von Diorama plant, ist derzeit noch unklar. Aktuell befinden sich die Portugiesen noch auf der Suche nach potenziellen Kunden. Die bisher zur Verfügung stehenden Informationen, lassen allerdings die Hoffnung zu, dass der 3D-Druck bald durch eine einheitliche Lösung revolutioniert werden könnte.