Wissenschaftler der City University of Hong Kong (CityU) aus Hongkong haben einen 3D-gedruckten Filter zum Auffangen von Mikroplastik, das von Waschmaschinen freigesetzt wird, entwickelt. Damit wollen sie das Bewusstsein für die Plastikverschmutzung durch die Textilindustrie schärfen. Waschmaschinen und Wäschetrockner gehören zu den alltäglich eingesetzten Maschinen, die sehr umweltbelastend sein können, da sie beim Waschen und Trocknen Mikroplastik freisetzen und über das Schmutzwasser in den Wasserkreislauf der Erde einfügen. Die Forscher haben ihre Ergebnisse zum Mikroplastik in der Umwelt in einem Artikel mit dem Titel „Microfibers Released into the Air from a Household Tumble Dryer“ in der Zeitschrift Environmental Science & Technology Letters publiziert.

Umweltbelastung durch Mikroplastik beim Wäsche wachen und trocknen

Die Forscher aus Hongkong wollen diese Umweltbelastung mit ihrem 3D-gedruckten Filter reduzieren. Der Filter kann die Menge der von diesen Geräten abgegebenen Kunststoffmikrofasern begrenzen. Der Bund erklärte in einer Publikation (PDF, 502 Kb; öffnet in neuem Fenster), dass rund 3.000 Fasern pro Waschgang in das Abwasser gelangen. 35% der Menge an Mikroplastik, dass ins Meer gelangt, stammen von Waschmaschinen oder Wäschetrocknern. Laut den Forschern aus Hongkong werden jährlich zwischen 90 und 120 Millionen Mikrofasern produziert und an die Außenluft abgegeben.

Grafische Darstellung des Weges von der Kleidung über den Trockner bis in die Umwelt
Die Forscher wollen mit ihrem 3D-gedruckten Filter die Umweltbelastung durch Mikroplastik reduzieren (im Bild: grafische Darstellung, wie die Mikroplastik in Kleidung unsere Umwelt belastet)(Bild © Environ. Sci. Technol. Lett. 2022).

3D-gedruckte Filter mit einfacher Lösung

Die 3D-druckbaren kleinen Filter verfügen über ein Filtersystem, das für Waschmaschinen entwickelt wurde. Die zurückgehaltenen Mikropartikel werden in einen luftdichten Beutel gesteckt, der anschließend über den entsprechenden Hausmüll entsorgt werden kann, wie Professor Kenneth Leung vom Forscherteam erklärt. Im folgenden Artikel haben wir den Einfluss des 3D-Drucks auf die zirkuläre Wirtschaft beschrieben.

Die Entwicklung soll auf das gigantische Problem der Plastikverschmutzung durch Kleidung aufmerksam machen, mit der sich die Modebranche auseinandersetzen muss. Im März 2020 zeigte eine Studie, dass aus vier verschiedenen Arten von Polyesterkleidung beim Waschen bei 40 °C zwischen 700 und 4.000 Fasern pro Gramm Stoff freigesetzt werden. Die Forscher fanden heraus, dass das Tragen dieser Kleidungsstücke für nur 20 Minuten bis zu 400 Fasern pro Gramm Stoff an Mikroplastik freisetzt.

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Kommentar(e) zum Beitrag
  1. Das Thema würde mich auch interressieren, vor allem auch die dazugehörigen Druckdaten.
    Das System, Mikroplastik mit einem Filter aus dem Waschmaschinenabfluss zu fischen, hat bereits 2019 ein 15-jährige Schülerin aus Deutschland erfunden und damit 2019 den Jugend Forscht-Preis gewonnen (Quelle BR: https://www.bayern3.de/leonie-prillwitz-mikroplastik-filter-augsburg). Die Chinesen haben diese Idee offensichtlich aufgegriffen. Ich finde es gut, wenn sich auf diesem Gebiet etwas tut, denn um so mehr verhindert werden kann, dass Mikroplastik in die Gewässer kommt, um so besser. Aber ich bezweifle, dass man so einen Filter mit einem Standard-3D-Drucker drucken kann, denn so ein Filter muss doch unheimlich fein und engmaschig sein. Eher wie ein Stoffnetz, denke ich. Die Schülerin verwendete für ihren Filter wohl so etwas wie drei längliche, feine Kunststoffbeutel aus dem Baumarkt, die hintereinander im Abwasserrohr der Waschmaschine verbaut sind. Falls ihr noch Infos zu den 3D-druckbaren Filtern bekommen solltet (und evtl. sogar eine Druckdatei zur Verfügung stellen könntet), bitte unbedingt veröffentlichen, das ist eine sehr interessante Sache!

  2. Ich habe bisher nur das Faszit der Veröffentlichgung gelesen, aber da konnte ich nichts von einem im 3D Druck entwickeltem Filter lesen. Sondern nur das so ein Filter wünschenswert wäre. Gibt es da mehr Informationen zu den 3D Daten oder der Form oder Funktionsweise oder ist das womöglich für eine weitere Publikation gedacht?

    1. Da hast du natürlich recht mit der Studie, danke für den Hinweis. Diese weist nur auf die Erkenntnisse zur Abgabe von Mikrofasern in die Umwelt aus. Was die Filter betrifft, es wurden bereits 3D-gedruckte Filter für Waschmaschinen entworfen, Filter für Trockner sind in der Entwicklung. Leider konnte ich keine genaueren Infos dazu finden.

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