Forscher aus Australien und den USA untersuchen in einem gemeinsamen Projekt den 3D-Druck von Kunststoffabfällen. Die Menge an produzierten Kunststoffabfällen ist riesig im Vergleich zu dem Anteil (nur 9 %), der jährlich recycelt wird. Das wollen die Forscher ändern und für mehr Kunststoffrecycling auch die weltweit aufstrebende 3D-Druck-Technologie nutzbar machen.
Jährlich entstehen etwa 400 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen, von denen nur 9 % recycelt werden, wie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen erklärt. In Australien wird laut einer Pressemitteilung der Forscher Dr. Aziz Ahmed, Dozent für Bauingenieurwesen an der School of Civil, Mining, Environmental, and Architectural Engineering an der University of Wollongong (UOW) als Teil eines internationalen interdisziplinären Teams an einer Lösung für dieses Problem gearbeitet. Ziel ist es, das Material in die Kreislaufwirtschaft zu integrieren, um es sinnvoll weiterzuverwenden.
Das Projekt trägt den Namen „Designing for Circular Economics: Creating Impact from Local Plastic Waste Using Off-Grid Containerized 3D Printers and Practice Based Learning“ und wurde im Rahmen des Convergence Accelerator Program Track I: Sustainable Materials for Global Challenges der National Science Foundation finanziert.
Skalierbares und zugängliches System

Die beteiligten Forscher planen die Entwicklung eines skalierbaren und zugänglichen 3D-Druck-Fertigungssystems mit Netto-Null-Fußabdruck, das einfach in der Handhabung ist und leicht zwischen Baustellen bewegt werden kann. Auch Laien sollen damit in der Lage sein, Produkte aus Kunststoffabfällen zu entwerfen und herzustellen. Am Ende sollen möblierte Wohnungen entstehen, die funktional, ästhetisch ansprechend und vor allem nachhaltig sein sollen. Das Design soll weltweit einsetzbar und vollständig Open Source sein.
Dr. Aziz Ahmed erklärt, dass das Projekt das Wissen von re:3D im 3D-Druck von Plastikmüll und den Wunsch von Habitat for Humanity nach maßgeschneiderten 3D-gedruckten Haushaltswaren aus Plastikmüll vereint.
Forscher des Umwelt-Campus Birkenfeld entwickelten einen Pellet-3D-Drucker für das Recycling von Kunststoffresten. Wissenschaftler des Oak Ridge National Laboratory wandelten ausrangierten Kunststoff in FFF-3D-Druck-Material um. Bleiben Sie mit einem Abonnement unseres Newsletters über diese und andere 3D-Druck-Themen auf dem Laufenden.
Stimmen der Beteiligten
Er sagte:
„Stellen Sie sich eine Welt vor, die die nachhaltige Herstellung möblierter Wohnungen aus lokalen Plastikabfällen unterstützt und dabei nicht nur Müll von Mülldeponien umleitet, sondern auch Arbeitsplätze schafft und unterrepräsentierte Talente ausbildet. Was wäre, wenn diese Möglichkeit in einem modularen Paket sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten global skaliert werden könnte? Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, an einem so visionären Projekt zu arbeiten, und umso mehr, als es unter dem Dach des Convergence Accelerator-Programms der National Science Foundation steht, das darauf abzielt, die Konvergenzforschung in Anwendung und Kommerzialisierung zu beschleunigen.“
Professor David Currow, stellvertretender Vizekanzler der UOW, sagte:
„Wie wir alle wissen, ist das Problem, wie mit der immensen Menge an Plastikmüll auf diesem Planeten umgegangen werden soll, sowohl dringend als auch überwältigend. Diese neuartige Forschung könnte eine bedeutende Rolle dabei spielen, der Umwelt zu helfen und gleichzeitig eine signifikante und positive soziale Wirkung zu erzielen. Herzlichen Glückwunsch an Dr. Ahmed und das UOW-Team zu ihrem Erfolg in dieser prestigeträchtigen internationalen Finanzierungsrunde.“