Der Forscher Wenyao Xu und seine Kollegen von der University at Buffalo haben herausgefunden, dass mit einem Smartphone und einfachem Zubehör sensible Daten eines 3D-Drucker ausspioniert werden können. Gegen Cyberangriffe sind die 3D-Drucker durch Wasserzeichen und Verschlüsselung geschützt. Die Forscher reprogrammierten für ihr Experiment den Smartphone-Sensor, so dass er den Drucker belauschen kann.
Der Sensor dient der Messung der elektromagnetischen Strahlung und Schallwellen, die der 3D-Drucker während seiner Arbeit erzeugt. Die empfangenen elektromagnetischen Wellen sind ausreichend, um die Bewegungen des Druckkopfes nachzuvollziehen. Das Smartphone sollte für optimale Messergebnisse maximal 20 Zentimeter vom 3D-Drucker entfernt liegen, damit die Schallwellen zuverlässig von den Sensoren empfangen werden können, berichtet Wenyao Xu von der University at Buffallo.
Die elektromagnetische Strahlung lieferte mehr als 80 Prozent der Daten, die übrigen 20 Prozent stammten von akustischen Wellen. Einen Türstopper, den der belauschte Drucker herstellte, konnten die Forscher mit einer Genauigkeit von 94 Prozent nachdrucken. Bei einem mediznischen Gerät und einem Autoteil belief sich die Genauigkeit auf über 90 Prozent. Die Spionage eines 3D-Druckers sei wegen der Einfachheit für Jedermann möglich.
Gegen diese Spionage lassen sich 3D-Drucker schützen, wenn Smartphones nicht 20, sondern 40 Zentimeter oder mehr entfernt liegen, weil dann die Genauigkeit des Nachdrucks auf 66 Prozent sinkt. Eine zweite Option besteht darin, die Druckgeschwindigkeit zu erhöhen. Künftige Druckermaterialien könnten es erlauben, dass der 3D-Drucker generell mit einem höheren Tempo arbeitet. Unterschiedliche Druckgeschwindigkeiten würden den Schutz ebenfalls deutlich verbessern, so die Meinung der Wissenschaftler der University of Buffalo. Eventuell sei es auch sinnvoll, den Drucker mit einem zusätzlichen Schutzschild auszustatten.
