Weltweit werden immer mehr Elektroautos entwickelt, hergestellt und verkauft. Das Interesse an diesen Autos ist groß, doch leider scheuen viele den Kauf, da es zu wenig Ladestationen gibt. Unter Zuhilfenahme des 3D-Drucks wollen einige Unternehmen das Problem durch sinkende Fertigungskosten lösen.
Der 3D-Druck wird in der Automobilindustrie seit einiger Zeit schon intensiv genutzt. Viele Automobilhersteller suchen kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten und Technologien, um bei der Produktion einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern zu erzielen. Hier spielen auch Elektroautos eine Rolle, weshalb der weltbekannte Automobilhersteller Ford im letzten Jahr Investitionen von 4,5 Millionen US-Dollar in 3D-Druck-Technologie und Elektrofahrzeuge angekündigt hat. Neben Ford gibt es weitere Unternehmen, die in dieser Branche bereits tätig sind und nach neuen Lösungen suchen. So plant der hierzulande noch weitestgehend unbekannte Hersteller XEV zum Beispiel das Elektroauto LSEV fast vollständig und in Massenproduktion mit einem 3D-Drucker herzustellen.
Das Interesse an Elektroautos wäre da – es fehlt an Ladestationen
In den letzten Jahren hat die Produktion von Elektrofahrzeugen aufgrund der Einführung neuer Technologien stark zugenommen. In Deutschland gibt es rund 9400 Ladestationen. Mit der steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen auf den Straßen steigt auch der Bedarf nach dem Bau von öffentlicher Infrastruktur wie Ladestationen für Elektroautos. Bisher wurde nach einer schnellen und kostengünstigen Alternative zur Herstellung von Ladestationen gesucht – und die wurde von den Herstellern nun im 3D-Druck entdeckt.
Der Hauptgrund, wieso Menschen immer noch zögern, Elektrofahrzeuge zu kaufen, liegt auch an der mangelnden Anzahl von EV-Ladestationen – insbesondere wenn man eine lange Strecke fährt. Einige Unternehmen wie Tesla, Royal Dutch Shell und BP Ventures sind sich dieser Tatsache bewusst und erkennen den Bedarf an mehr Ladestationen. Auch das Unternehmen BP Ventures hatte kürzlich in die mobilen Schnellladestationen von FreeWire Technologies 5 Millionen $ investiert, um eine effiziente und einfache Lademethode für Elektroautos zur Verfügung zu stellen.
Shell hingegen kaufte NewMotion, das Ladestationen für Elektrofahrzeuge entwickelt, um die zukünftigen und vor allem aktuellen Ladeanforderungen zu erfüllen. Hier geht Shell davon aus, dass Elektrofahrzeuge 25 % der weltweiten Anzahl an Fahrzeugen ausmachen könnten. Tesla betreibt derzeit rund 1255 EV-Ladestationen mit insgesamt 9955 Ladeeinheiten in Amerika. Zudem plant Tesla, in den nächsten Jahren weitere EV-Ladestationen mit einer großen Anzahl neuer Ladeeinheiten zu installieren.
3D-gedruckte Steckerhalter

Für weitere Unsicherheit sorgt auch die Frage: „Wohin mit dem Stecker, wenn er nicht genutzt wird?“ Als Lösung tauchen hier 3D-gedruckte Steckerhalter auf, deren Implementierung gewisse Sicherheit beim Laden gewährt. Joel Clemens, Besitzer eines Elektroautos, hat einen Steckerhalter entworfen, der die Ladung in der Nacht erleichtern soll. Dabei wurde ein MakerGear Prusa Mendal 3D-Drucker benutzt, um den Steckerhalter herzustellen, der sich für den J1772-Stecker eignet und der normalerweise in öffentlichen Ladebereichen und Haushalten verwendet wird. Der 3D-gedruckte Steckerhalter schützt den Stecker vor Insekten, Staub und Schmutz und ist im Dunkel leicht zu identifizieren, weil er leuchtet.
Die Zukunft der Elektrofahrzeugindustrie sieht auf jeden Fall vielversprechend aus, da immer mehr Menschen und auch Hersteller die Vorteile von Elektroautos erkennen. Natürlich wird sich das potenzielle Wachstum an neuen Elektroautos weltweit auch auf den Bedarf weiterer Ladestationen auswirken. Diese Industrie hat ein großes Potenzial und bringt mit sich viele Vorteile – sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt, da die CO2-Emissionen beim Elektrofahrzeug komplett wegfallen. Für weitere interessante Berichte zum fortschreitendem Einsatz der 3D-Drucktechnologie weltweit können Sie sich für unseren kostenlosen 3D-Druck-Newsletter eintragen.