Nie waren die Zeiten für die Luftfahrtindustrie so hart wie in Tagen heute. Gesättigte Märkte, steigende Energiekosten und immer höhere Ansprüche in Material und Sicherheit. Die Branche und seine Hersteller wie Boeing, Airbus und co. lechzen nach Möglichkeiten die eigene Profitabilität (Ertragskraft) zu steigern. Eine Möglichkeit ist die Senkung der Betriebskosten durch Optimierung der Fertigungsprozesse. Stets unter der Prämisse einer gleichbleibenden oder gar wachsenden Qualität der gefertigten Bauteile.

Am idealsten erscheint den Herstellern dabei der 3D-Druck. Diese additive Fertigungstechnik ermöglicht die schnelle und kostengünstige Produktion von Bauteilen bei teils besserer Qualität als bei konventionellen Fertigungsmethoden. Schnellere Fertigung? Kostengünstigere Produktion? Sinkende Kosten?

Kein Wunder, dass einer der führenden Flugzeughersteller weltweit, Boeing ein Patent zur Fertigung von Ersatzteilen für Flugzeuge angemeldet hat.

Die Patentanmeldung von Boeing sieht vor, dass Flugzeugteile durch Herunterladen einer Datei aus einer Datenbank binnen Stunden fertig gedruckt werden können. Bisher haben lange Ausschneidzeiten und komplizierte Prozesse für eine deutlich längere Fertigungszeit gesorgt. Nach Wortlaut aus dem Patent umfasst die Idee folgendes (Zusammenfassung frei übersetzt):

(…) besteht aus einem Verfahren und einer Maschine. Die Maschine umfasst eine Teilebibliothek, eine Datenbank und ein Teilemanagementsystem. Die Teilebibliothek ist konfiguriert um eine Mehrzahl von Definitionsdateien speichern zu können. Die Datenbank wird so konfiguriert, dass sie ein Teil aus vielen definierten Einzelteilen der Bibliothek automatisch zusammensetzen kann. Das Teilemanagementsystem ist so konfiguriert, dass jedes Einzelteil herangezogen wird, das für den 3D-Druck von einem angeforderten Bauteil benötigt wird.

Obwohl zum Zeitpunkt heute der 3D-Druck vorrangig zum Drucken von Plastikbauteilen verwendet wird, sieht das Patent auch die Materialien Metall, Metalllegierungen und Polymere vor sowie „wünschenwerte Materialien“.

Teiles eine Flugzeugs
Teile eines Flugzeugs von Boeing lassen sich aus Einzelteilen zusammensetzen, die über eine Teilebibliothek mit 3D-Druck gefertigt werden können (Bild © Boeing).

Boeing gehört zu den Unternehmen, die bereits auf eine langjährige Erfahrung mit 3D-Druck zurückgreifen können. Bereits seit den späten 1990er Jahren setzt der US-amerikanische Flugzeughersteller auf Ersatzteile aus dem 3D-Drucker für seine Flugzeuge. Es ist nicht nur anzunehmen sondern fast nicht mehr auszuschließen, dass der 3D-Druck sich in der Luftfahrtbranche durchsetzen wird. Eine spannende Entwicklung. Mehr dazu in unserem kostenlosen, täglichen 3D-Drucker-Newsletter hier auf 3D-grenzenlos.de.

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