In Philadelphia wurde ein 36-jähriger Mann festgenommen, nachdem er mit seinem 3D-Drucker funktionsfähige Schusswaffen hergestellt hatte. Eine dieser 3D-gedruckten Waffen wurde mutmaßlich bei einer Schießerei verwendet. Wir fassen das Wichtigste zu diesem Fall und der so genannten „Ghost Guns“ zusammen.
In Philadelphia wurde der 36-jährige Daniel Whiteman laut dem Nachrichtensender CBS Local festgenommen, der 3D-gedruckte „Ghost Guns“ (Geisterwaffen) hergestellt haben soll. Diese werden so genannt, weil es sich um Schusswaffen ohne Seriennummern handelt, die im Falle eines Vergehens auch keine Rückschlüsse auf den Täter ermöglichen würden.
Details zum Vorfall
In Whitemans Haus in Roxborough wurde ein 3D-Drucker gefunden. Außerdem entdeckten die Ermittler Waffenzubehör wie Munitionskaliber, Waffenöl und Waffenmagazine. Die bunten Waffenteile waren zudem mit einem Logo versehen.
William Fritze, Leiter der Task Force für Waffengewalt, sagte:
„Bei der Vollstreckung des Durchsuchungsbefehls betraten die Einsatzkräfte das Haus und sahen, wie der 3D-Drucker tatsächlich gerade eine der Schusswaffen herstellt.“
Bezirksstaatsanwalt Larry Krasner sagte:
„Einen Teil der „Ghost Guns“ konnte Whiteman mit dem 3D-Drucker herstellen. Andere Teile konnte er übers Internet bestellen und musste dazu nicht einmal an eine Waffenmesse.“
Die Behörden gehen davon aus, dass Whiteman vor seiner Verhaftung mindestens sechs Schusswaffen zusammengebaut hat. Sie glauben außerdem, dass er eine davon verkauft hat. Diese Waffe wurde später bei einer Schießerei verwendet. Bis zu einer ersten Anhörung, die in Kürze stattfinden wird, bleibt Whiteman im Gefängnis.

Schusswaffen aus dem 3D-Drucker
3D-gedruckte Waffen sind ein großes Problem. Sie lassen sich mit einem 3D-Drucker und etwas technischem Geschick sehr einfach herstellen. Pläne für den 3D-Druck gibt es im Internet, die restlichen Teile lassen sich ohne Probleme bestellen. Der einfache Zugang zu einer Waffe, die zudem mit dem richtigen Material ungehindert an Kontrollpunkten vorbeigeführt werden kann, macht das Ganze so gefährlich. Wer bereits eine Straftat begangen hat, psychisch instabil ist oder zur Annahme Anlass gibt, dass er sich selbst oder andere mit der Waffe gefährdet, dessen Beantragung für einen Waffenschein wird abgelehnt.
Menschen, die keinen Waffenschein erhalten, könnten diese rechtliche Hürde mit dem 3D-Drucker umgehen. Das dürfte auch der Fall im Januar 2020 gewesen sein, als der erste Mord mit einer 3D-gedruckten Waffe in den USA geschah. In Amerika wurde erst vor wenigen Wochen ein 29-Jähriger zu 57 Monaten Haft verurteilt, weil er Schusswaffen mit dem 3D-Drucker hergestellt hat. Das Problem mit den 3D-gedruckten Waffen ist kein rein amerikanisches. Erst im Dezember 2021 meldete die Polizei Sachsen einen großen Fund 3D-gedruckter Waffen. In Ländern wie Australien drohen beim 3D-Druck von Schusswaffen sogar bis zu 20 Jahre Haft. Weitere Neuigkeiten zu diesem Thema finden Sie hier: Waffen aus dem 3D-Drucker.