Die Polizei in Sachsen hat bei einer Hausdurchsuchung in Zwickau, OT Niederplanitz, vier zum Teil mit einem 3D-Drucker hergestellte Schusswaffen gefunden. Diese wurden dem Anschein nach von einem 75-jährigen Sportschützen hergestellt. Zusätzlich fanden die Beamten noch zahlreiche weitere selbst hergestellte Teile für Schusswaffen, wie zum Beispiel Schalldämpfer. Dem Mann droht nun eine Ermittlung wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz.
Die Polizei in Sachsen hat bei einem 75 Jahre alten Sportschützen aus Zwickau vier selbst gebaute Waffen gefunden. Diese stellte er mit einer computergestützten Fräsmaschine, einer Drehbank, einem 3D-Drucker und Schweißgeräten sowie anderen Werkzeugen her. Das gab die Polizei in Zwickau am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt.
Details zum Vorfall
Der Verdächtige geriet aufgrund internationaler Ermittlungen zur Bekämpfung des illegalen Waffenhandels ins Visier der sächsischen Polizisten. Er hatte in Österreich verbotene Waffenteile bestellt, woraufhin die Polizei seine Wohnung durchsuchte. Mit den Waffen verstößt er gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz.
Als Sportschütze ist er legal in Besitz von vier Lang- und drei Kurzwaffen. Außerdem hatte er eine Erlaubnis, um Munition selbstständig erneut zu laden. Bei dem Tatverdächtigen fanden sich jedoch auch fünf illegale Waffen. Vier davon waren selbst gebaut und teilweise mit einem 3D-Drucker hergestellt.

Rechtliche Folgen
Weiter wird er dringend verdächtigt, einen Schalldämpfer und weitere Waffenteile hergestellt zu haben. Im Rahmen der Hausdurchsuchung fand die Polizei 34 Waffenläufe, diverse Griffstücke, Verschlüsse sowie mehrere Tausend Schuss Munition gefunden.
Die Staatsanwaltschaft Zwickau ermittelt wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz. Es ergaben sich noch keine Hinweise auf politische oder extremistische Hintergründe. Das Landratsamt Zwickau prüft im Moment, ob dem 75 Jahre alten Mann die waffen- und sprengstoffrechtlichen Erlaubnisse entzogen werden.

Weitere Beispiele für Waffen aus dem 3D-Drucker
Der Besitz von Waffen aus dem 3D-Drucker ist kein Kavaliersdelikt. Das musste auch ein australischer Cosplayer erfahren, dem im Jahr 2018 bis zu 14 Jahre Haft für den Besitz und Verkauf von 3D-gedruckten Waffen drohten. Waffen aus dem 3D-Drucker können ohne Weiteres auch töten. Im Januar 2020 geschah der erste Mord mit einer derartigen Waffe.
Waffen aus dem 3D-Drucker sind ein hohes Risiko. Denn sie können oft unbemerkt an Detektoren vorbei. Um das Problem zumindest ein wenig einzudämmen führte die USA den 3D Printed Gun Safety Act zum Schutz vor 3D-gedruckten Schusswaffen wieder ein. Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie zu diesen und anderen 3D-Druck-Themen auf dem Laufenden.