Die 3D-Druck-Technologie zählt zu den Innovationen mit großem Zukunftspotential. Die additiven Fertigungsmaschinen finden eine immer weitere Verbreitung in der Industrie und in unseren Haushalten und werden in der Zukunft ein Teil unseres Alltags werden. Neueste Forschungen und Fortschritte sowie unterschiedliche Produkterfindungen bezeugen diese erwartete Entwicklung.
Inhalt:
Innovatives Essen aus dem 3D Drucker
Eine wichtige Branche, die in der Zukunft erheblich vom 3D Printing profitieren wird, ist der Lebensmittel- und Gastronomiesektor. Fast Food und Süßigkeiten scheinen besonders geeignet für den 3D Druck zu sein. Es gibt bereits einige Unternehmen wie der Schokoladengigant Hershey, die stark in die neue Technologie investieren und bereits ihre ersten Produkte präsentiert haben. Weiterhin arbeitet die Wissenschaft an der Verbesserung des Schokoladendruckers. Zuletzt verbesserte ein niederländisches Forscherteam die Textur der beliebten Süßigkeit, um das Zerbrechen des Endprodukts beim Anbeißen zu optimieren. Auch Pizza aus dem 3D Drucker ist keine Traumvorstellung mehr. 2016 wurde auf Kickstarter der erste Pizzadrucker „BeeHex“ zum Verkauf angeboten. Dieser wurde einst von NASA im Auftrag gegeben, um Astronauten im Weltall die einfache Zubereitung von Pizza und anderen Lebensmitteln zu ermöglichen. Weitere Lebensmittel, die bereits durch einen 3D Drucker erfolgreich hergestellt werden konnten, sind Käse, Fleischbällchen und Pfannkuchen. Besonders große Hoffnungen setzt man auf die Herstellung von Fleisch und Fleischalternativen, da die Produktion von tierischen Lebensmitteln zu den größten Treibern des Klimawandels zählen. Das Interesse der deutschen Konsumenten ist jedenfalls bereits geweckt.
Bioprinting in der Medizin

Das Drucken von organischen Materialien beschränkt sich nicht nur auf Lebensmittel. Auch in der Medizin wird der Bioprinter mit großen Hoffnungen eingesetzt. Erfüllt die Technologie die Erwartungen der Forscher und Mediziner, wird sich in den Krankenhäusern und Pharmalaboren ebenso wie im Leben zahlloser Patienten vieles ändern. Das Gerät soll in der Zukunft aus einzelnen Zellen organisches Gewebe oder gar ganze Organe herstellen, die dann dem Patienten transplantiert werden sollen. Welche Erfolge wurden bisher erzielt? Kleinere Knochenteile oder Zahnersatz aus Calciumphosphat können bereits im 3D-Druckverfahren produziert werden. Doch bis heute ist es der Wissenschaft nicht gelungen, aus mehreren Gewebetypen bestehende Organe zu drucken. Da die Gewebevielfalt ein Problem für die Forschung darstellt, konzentriert sie sich auf den Aufbau von Zellaggregationen mithilfe des Druckvorgangs. Anschließend wird erwartet, dass die Zellstrukturen selbst zu Organen „reifen“ werden.
Individualisierung der Gaming-Branche
Auch die Gaming-Branche, die sich seit Jahren im Aufwärtstrend befindet, wird in der Zukunft vom 3D Druck profitieren. Denn der 3D Druck öffnet jedem Spieler die Möglichkeiten für individuelles Gaming-Zubehör, was bisher mit traditionellen Herstellungstechniken zu teuer für den Durchschnittsverbraucher war. Der Kunde benötigt dabei weder Software-Fertigkeiten noch den Drucker selbst. Zahlreiche Seiten im Internet stellen fertige CAD Daten zur Verfügung, während Dienstleister für 3D Druck die gewünschten Gaming-Produkte anfertigen. So entwickelt IKEA zum Beispiel optimierte Gamer-Stühle, um das stundenlange Sitzen vor dem PC so bequem wie möglich zu gestalten. Weiterhin ist zu erwarten, dass kleinere Einheiten rund um das Gaming in den nächsten Jahren im Eigenheim fertiggestellt werden. Die schnelle Anfertigung von individuellen Spielkarten oder Spielchips wie man sie vom Texas Holdem kennt, die Gestaltung eines eigenen Schachbretts mit den typischen Figuren oder das Printing von online gekauften NFTs, um diese in der realen Welt zu präsentieren, sind Entwicklungen, die in näherer Zukunft zu erwarten sind.
Simple Bauten im Bauwesen
Der 3D Druck hat das Bauwesen bereits revolutioniert. Nicht nur einzelne Materialien, sondern komplette Wohnhäuser werden gedruckt. Das deutsche Bauunternehmen Rupp Gebäudedruck hat 2021 das erste bewohnte Mehrfamilienhaus Europas in der Nähe von Ulm mit der innovativen Technologie fertiggestellt. Mario Cucinella Architects und WASP stellten 2021 zudem das erste 3D-gedruckte Haus aus einer Ton-Mixtur fertig. Das Gebäudemodell wird Tecla genannt und soll in der Zukunft sowohl den Wohnungsbau beschleunigen als auch den Umweltschutz im Bauwesen deutlich verbessern. Noch ist der Bau von Hochhäusern eine Zukunftsvision. Bauunternehmen sind jedoch optimistisch, dass mit fortschreitender Technologie auch fortschrittlichere Gebäudestrukturen aus 3D Druck hergestellt werden können.
Der 3D Druck etabliert sich langsam, aber sicher in unseren Alltag. Die Industrie kann bereits mithilfe des Biodruckers Nahrungsmittel und simple Knochenteile herstellen sowie mit dem 3D Druck individuelles Gaming Zubehör anbieten und simple Häuser bauen. Doch noch steckt die Technologie in Kinderschuhen. Fortschritte in der Zukunft machen Hoffnungen auf lebensverändernde Innovationen, die nicht nur das Alltagsleben erleichtern, sondern auch die Umwelt schützen sollen.
