Das deutsche 3D-Druck-Unternehmen EOS wirft in einer Pressemitteilung einen Blick auf die Trends, die in seinen Augen das nächste Jahr die additive Fertigungsbranche bestimmen werden. Zu diesen gehören ökologische Nachhaltigkeit, die dezentrale Fertigung und weitere wichtige Entwicklungen, die wir in diesem Beitrag zusammenfassen.
Inhalt:
In einer Pressemitteilung an das 3D-grenzenlos Magazin gibt Markus Glasser, Senior Vice President EMEA bei EOS, Aussicht auf einige der Trends, die laut EOS die additive Fertigungsindustrie im Jahr 2023 bestimmen werden und wir im folgenden Beitrag zusammenfassen werden.
Mit Beginn der Coronavirus-Pandemie begann eine herausfordernde Zeit für die weltweite Fertigungsindustrie, die weiter anhält. Es gibt weiterhin Unsicherheiten bei Treibstoff- und Produktionskosten sowie den anhaltenden Krieg in der Ukraine. EOS erklärt, dass die additive Fertigung eine Schlüsselrolle dabei spielt, den Herstellern bei der Überwindung von unterbrochenen Lieferketten zu helfen und die Herstellung von Komponenten zu ermöglichen, die robuster, leichter und funktionsintegrierter sind.
Es gibt zwei Arten von Anwendern laut EOS. Fortgeschrittene Nutzer, die in die Technologie investiert haben und zuverlässige, leistungsstarke Systeme erwarten. Außerdem gibt es experimentierfreudige Anwender, die den Wert der Technologie erkennen und Unterstützung bei der Anwendung benötigen, da sie auch wissen wollen, wie sie Herausforderungen mit ihrer bestehenden Fertigung überwinden können.
Zunahme industrieller Akzeptanz von AM
Durch die Zunahme der industriellen Akzeptanz von AM werden sich Geschäftsmöglichkeiten für große und kleine Hersteller beschleunigen. Was in den vergangenen Jahren kleineren Herstellern genutzt hat, wird sich in größerem Umfang in der Industrie durchsetzen, weshalb Schulungen und Weiterbildungen eine zentrale Rolle spielen werden. Für produzierende Unternehmen aller Größenordnungen ist die additive Fertigung nicht nur mehr für Prototypenherstellung geeignet, sie wird auch integraler Bestandteil in Fabriken.
Anwendungsorientierte Produktion
Ein weiterer Trend ist die anwendungsorientierte Produktion. Diese erfordern die Optimierung additiver Systeme, der Peripherie und der Nachbearbeitung. Das maximiert den Umsatz und senkt Kosten. Die Optimierung einer AM-Produktionslinie kann sich in ein rentables Szenario verwandeln und das Gewinn- und Designinnovationspotenzial erhöhen. Für EOS ist zuverlässiges und übertragbares AM Equipment für wiederholbare Bauteilqualitäten entscheidend, um die Plug-and-Play-Skalierbarkeit in zukünftigen Fabriken zu ermöglichen.

Dezentrale Fertigung
Hersteller verbinden mithilfe der additiven Fertigung die physische Lieferkette mit einer digitalen Prozesskette. Dadurch können sie Produkte vom Konzept bis zum Ende ihrer Lebensdauer effizient verwalten. Ein digitales Fertigungssystem hilft, die Produktion über mehrere Standorte zu verteilen, indem einfach eine Datei gesendet wird. Durch die Dezentralisierung entsteht eine kollaborativere, transparentere und effizientere Lieferkette. In Fällen wie einer Katastrophe kann der industrielle 3D-Druck viel schneller reagieren als die herkömmliche Fertigung, indem die Produktion einfach an einen anderen Standort verlagert wird, wo die Technologie vorhanden ist.
Hybride Werkstoffe
Durch beschleunigte Synergien zwischen Materialwissenschaft, Fertigung und Technologie werden wir auch weiter erleben, was Innovationspotenziale freisetzt, die bisher nicht denkbar waren. Beträchtliche Investitionen in alle Bereiche rund um den 3D-Druck treibt das Wachstum weiter voran. Die Bedeutung der Werkstoffe sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Laut EOS wird die Zahl hybrider Werkstoffe zunehmen, die für spezielle Anforderungen entwickelt werden. Die Anpassung von Prozessparametern ermöglicht es, Materialeigenschaften wie Duktilität und Zugfestigkeit an verschiedenen Stellen des additiven Fertigungsprozesses zu verändern. Hybride Werkstoffe könnten sich vor allem in stark regulierten Branchen wie der Medizintechnik und der Luft- und Raumfahrt als äußerst nützlich erweisen.
Ökologische Nachhaltigkeit
Die ökologische Nachhaltigkeit ist seit Jahren ein wichtiger Trend. Hersteller sowie Unternehmen arbeiten daran, unternehmensseitige Auswirkungen auf unsere Umwelt zu verringern. Das soll mit Maßnahmen gelingen, die den Abfall bei der Produktion reduzieren, den Energieverbrauch senken und durch die Entfernung nicht wieder verwertbarer Materialien aus Produkten und Verpackungen. Viele Endkunden fordern bereits Nachhaltigkeitsnachweise ein.