Das britische Schuhunternehmen Vivobarefoot hat eine Partnerschaft mit dem Materialwissenschaftsunternehmen Balena bekanntgegeben, mit dem Ziel, weltweit die ersten vollständig kompostierbaren und recycelbaren Schuhe mittels 3D-Druck zu entwickeln.
Seit 2019 experimentiert Vivobarefoot mit dem 3D-Druck von Schuhen. Asher Clark, Mitbegründer der Marke, beschrieb die Entwicklung eines 3D-gedruckten Schuhs als „eine Obsession“. Der Prozess beinhaltet das 3D-Drucken der härteren Schuhteile wie der Sohle und das 3D-Stricken des Obermaterials.
Jährlich werden fast 24 Milliarden Paar Schuhe weltweit hergestellt. Nur 20% der weggeworfenen Schuhe werden jedes Jahr recycelt oder wiederverwendet, was bedeutet, dass die meisten entsorgt, deponiert oder verbrannt werden.
Individuelle Anfertigung für nachhaltigere Schuhproduktion
Durch maßgeschneiderte Schuhe wird weniger Material verschwendet, und die Produktlebensdauer wird voraussichtlich durch die perfekte Passform für den Träger verbessert. Dies führt zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen entlang der Produktwertschöpfungskette.
Vivobarefoot entwickelt derzeit einen Hub für 3D-gedrucktes Schuhwerk in Großbritannien und plant, dies mit Standorten in Deutschland und den USA zu erweitern. Diese Hubs werden Kundenfußscans und Bestelldetails nutzen, um maßgeschneiderte Schuhe zu erstellen.
Partnerschaft mit Balena
Durch die neue Partnerschaft mit Balena zielt Vivobarefoot darauf ab, diese 3D-gedruckten Schuhe aus einem Material herzustellen, das sowohl kompostierbar als auch recycelbar ist. Balena wird dazu sein „BioCir flex“-Material verwenden, welches zu mindestens 50% aus biobasierten Inhalten besteht, wobei über die genutzten Rohstoffe bisher wenig bekannt ist.
BioCir flex ist darauf ausgelegt, die Eigenschaften von thermoplastischem Polyurethan (TPU) in Bezug auf Flexibilität und Haltbarkeit nachzuahmen. Es ist als kompostierbar zertifiziert und technisch auch recycelbar.
Prototypen von Schuhen, die mit BioCir flex hergestellt werden, werden derzeit entwickelt. Vivobarefoot und Balena werden die Möglichkeit einer Skalierung dieses Systems prüfen, damit Kunden diese Schuhe kaufen können, wenn die Pilotprojekte erfolgreich sind.