15-20 mal stärkere FDM-Teile verspricht das russische Unternehmen Anisoprint mit seinem neu entwickeltem Filament und 3D-Druckverfahren. Für diese Kunststoffteile nutzt Anisoprint eine Faserdrucktechnik, die bereits von einem US-Unternehmen bekannt ist. Ob es sich um eine Neuentwicklung oder eine Kopie des Verfahrens handelt, soll diese Woche eine Konferenz in Moskau klären.
Der Ansatz, den das Unternehmen Anisoprint verfolgt, liegt in der Modifikation eines FDM-3D-Druckers. Im Gegensatz zu SLS– oder SLM– Druckverfahren, ist dieses Verfahren kostengünstiger. Zu dem FDM-Prozess wird eine Faserverstärkung hinzugefügt, welche die 3D-gedruckten Elemente stärker als die bisher von der Luft- und Raumfahrt eingesetzten Aluminiumteile werden lässt.
Laut dem Unternehmen sieht der Materialvergleich so aus:
- 15 mal stärker als industrieller Kunststoff
- 7 mal stärker als Kunststoffverbindungen
- 4 mal leichter als Titan

Die kontinuierlich faserverstärkte Polymer-3D-Drucktechnik (CFRP) soll sogar besser sein, als ein amerikanisches Äquivalent. Das in Massachusetts ansässige Unternehmen Markforged ist einer der wenigen 3D-Druck-Unternehmen, die diese Technik empfehlen und selbst verwenden. Mit seinem Mark One und Mark Two 3D-Drucker wird verstärkter Kunststoff durch das Hinzufügen von Kohlefaser gedruckt.
Ob das Material von Anisoprint Bestand hat oder nur eine Kopie von Markforged ist, wird sich auf der Konferenz am 30./31. 5. 2017 zeigen. Dort muss Anisoprint seinen Businessplan vorstellen und mit seinen Partnern das Konzept diskutieren. Dann soll der erste 3D-Drucker mit dieser Technologie auf dem Markt etabliert werden. Nach der Konferenz ist weiter eine Teilnahme an einer Start-up Konferenz geplant, bei der ein Prototyp des 3D-Druckers gezeigt wird (wir berichten bei Neuigkeiten kostenlos im Newsletter).

Anisoprint will sich weiter in der Luft- und Raumfahrt, Robotik und im Maschinenbau etablieren. Fjodor Antonov und Andrey Azarov (Direktor des Unternehmens) haben dafür zahlreiche Partnerunternehmen gewinnen können und man darf auf die weitere Entwicklung gepannt sein.
