Das Fraunhofer ILT nutzt für die Nachbearbeitung von mit LPBF-3D-Druck hergestellten Komponenten die Nachbearbeitungsmaschine ENESKApostprocess von joke Technology. Anwender werden damit vor gesundheitsschädlichen Materialien sowie möglichen Explosionen oder Verpuffungen geschützt. Der Hersteller zeigt sich über das positive Feedback des Fraunhofer ILT erfreut und nutzt dies, um seine Produkte weiter zu verbessern.
In einer Pressemitteilung an das 3D-grenzenlos Magazin berichtet das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT über den Einsatz der ENESKApostprocess-Postprocessing-Maschine im Bereich Laser Powder Bed Fusion (LPBF). Beim LPBF-3D-Druck erfolgt der schichtweise Aufbauprozess durch Schmelzen metallischer Pulver mit Laserstrahlung. Das Fraunhofer ILT verfügt über 25 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit ihrem Team erforscht die Abteilungsleiterin LPBF, Jasmin Saewe, derzeit unter anderen im Bereich der Anwendungsentwicklung. Hier spielt auch die Nachbearbeitung der Bauteile eine Rolle, wofür die Forscher ENESKApostprocess verwenden.
Jasmin Saewe erklärt in der Mitteilung gegenüber dem 3D-grenzenlos Magazin
„Wir forschen daran, bei der Fertigung mittels LPBF eine Verringerung der Stützstrukturen zu erreichen, um Material und Nachbearbeitungsschritte einzusparen. Aber eine Art der Nacharbeit wird immer stattfinden müssen. Je komplexer die Geometrie des Bauteils, umso mehr Pulverreste und Stäube können sich dann beim Postprocessing am Produkt verstecken.“
Nachbearbeitung mit ENESKApostprocess

Pulverreste und Staub setzen sich auf der Lunge ab und sind eine Gefahr für den Anwender und die Umgebung. Doch nicht nur die lungengängigen Pulver, Stäube und Späne sind ein Problem. Je nachdem, welches Material genutzt und welcher Bearbeitungsschritt gerade durchgeführt wird, kann es zu Funken bis hin zu Explosionen und Verpuffungen kommen. Die Nachbearbeitung mit ENESKApostprocess von joke Technology schützt davor.
Ratmar Frömbgen, verantwortlich für die Nachbearbeitung bei Fraunhofer ILT, erläutert:
„ENESKApostprocess ist ein robustes, gut handelbares System, das von verschiedenen, sich abwechselnden Anwendern intuitiv bedient werden kann und maximale Sicherheit für die Person und die Umgebung gewährleistet.“
Der Anwender benötigt weder Schutzanzug noch Sauerstoffmaske. Er muss lediglich das zu bearbeitende Druckerzeugnis in das Gerätesystem einlegen. Dann greift er in die Ärmel mit Handschuhen, die ins Innere der Arbeitsstation führen und wählt das geeignete Gerät und kann das Teil nachbearbeiten, während er über eine Glaskuppel stets beste Sicht darauf hat.

Frömbgen erklärt weiter, dass das Fraunhofer ILT ENESKApostprocess vor allem für die Supportentfernung und die Befreiung von Restpulver verwendet. Selten auch für Oberflächenbearbeitung und -finish. Am Fraunhofer ILT werden fast alle Metalle und verschiedene Legierungen wie Stähle oder Aluminiumlegierungen, Titan oder Kuper nachbearbeitet.
Jürgen Meyer, Entwicklungsleiter bei joke Technology, zeigt sich erfreut:
„Ziel der Entwicklung unseres ENESKApostprocess war es, eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen, sowohl für den, der das Postprocessing macht, als auch für all jene, die sich in der direkten Umgebung aufhalten. Gleichzeitig sollte die Station ausreichend Möglichkeiten bieten, sämtliche Arbeitsschritte in ihr zu erledigen und dies bei maximaler Freiheit, den Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen anzupassen.“