Das israelische Unternehmen Aleph Farms und die Food Industry Group von Mitsubishi haben eine Vereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie das kultiviertes Fleisch aus Zellen von Rindern auf Japans Tische bringen. Auf diese Weise hergestelltes Fleisch soll Treibhausgasemissionen reduzieren, die Gefahren von zoonotischen Risiken senken und das Tierleiden beenden. Japan sieht in der Fleischproduktion der Zukunft auch einen Baustein zum Erreichen der Netto-Null-Treibhausgasemission bis 2050 für Japan.
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Das Food-Tech-Unternehmen Aleph Farms aus Israel, welches mit seiner 3D-Tissue-Engineering-Plattform Fleischstücke aus Rindfleischzellen anbaut und sich auf die umweltfreundliche Fleischproduktion der Zukunft spezialisiert hat, hat laut einer Pressemitteilung ein Memorandum of Understanding mit der Food Industry Group der Mitsubishi Corporation unterzeichnet. Mit der skalierbaren 3D-Tissue-Engineering-Plattform BioFarm will das Unternehmen Fleisch für den Anbau von Ganzmuskelsteaks liefern. Mitsubishi steuert sein Know-how über Biotechnologieprozesse, Markenlebensmittelherstellung und lokale Vertriebskanäle in Japan bei.
Kultiviertes Fleisch soll dabei helfen, ein Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen, wie Japan dies für 2050 geplant hat. Vor mehr als einem Jahr gaben Aleph Farms und 3D Bioprinting Solutions bekannt, schlachtfreies Fleisch aus dem 3D-Drucker für die Raumfahrt zu etablieren.
Treibhausgasemissionen senken, weniger Tierleiden

Allein Rindfleisch verursachte 25% aller lebensmittelbedingten Treibhausgasemissionen im Jahr 2010. Da die Nachfrage nach Fleisch steigt, wird nach einer nachhaltigen Möglichkeit gesucht, die Emissionen zu senken. Für Aleph Farms ist es wichtig, dass Tiere nicht dabei leiden müssen.
Zellgewachsenes Fleisch entsteht aus wenigen Zellen eines lebenden Tieres, um eine komplexe Matrix zu erzeugen, die Muskelgewebe repliziert. Aleph Farms hat lange nach den richtigen Nährstoffen gesucht, um eine vollständige Struktur zu schaffen. Das Unternehmen war in der Lage, ein Ganzmuskelsteak mit einer Bioengineering-Plattform herzustellen. Die führende 3D-Technologie von Aleph Farms und ihre Fähigkeit, echte Rindersteaks anzubauen, ermöglichen es dem Unternehmen, die traditionelle Textur, Struktur, den Geschmack und die Form von Rindermuskelgewebesteaks nachzuahmen.
Zoonotische Risiken vermeiden

Mit ausgewählten Partnern soll nun an einer globalen Markteinführung gearbeitet werden. Es werden Land-, Wasser-, Futter- und andere Ressourcen für die Aufzucht von Rindern benötigt. Neben der Reduktion des ökologischen Fußabdrucks ist der Trend zu sauberem Fleisch ein weiterer wichtiger Punkt. Gerade in der Coronavirus-Pandemie zeigten sich die zoonotischen Risiken, die mit tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, verbunden sind. Bei kultiviertem Fleisch wäre so ein Risiko ausgeschlossen.
Die Zusammenarbeit mit Japan ist Teil eines Netzwerks strategischer Partnerschaften von „BioFarm to Fork“. Das Netzwerk wurde von Aleph Farms im asiatisch-pazifischen Raum, in Lateinamerika und in Europa entwickelt. 2019 folgten strategische Investitionen in der Round-A-Serie in Höhe von 12 Mio. USD des amerikanischen Lebensmittelriesen Cargill und der Schweizer Migros-Gruppe.