In London wurde dem ersten Menschen weltweit eine 3D-gedruckte Augenprothese eingesetzt. Steve Verze, der bislang sich mit seiner Augenprothese eher verlegen fühlte, zeigte sich positiv überrascht von dem Ergebnis aus dem 3D-Drucker. An das Projekt ist eine klinische Studie angelegt. Die Ärzte hoffen, dass die klinische Studie zeigt, dass diese Methode dazu führen kann, dass Patienten schneller mit Augenprothesen ausgestattet werden können.
Nachdem im vergangenen Jahr Forscher der Universität Chungbuk eine kostengünstige personalisierte Augenprothesen für Hunde entwickelt haben, erhielt in London Steve Verze jetzt als erster Mensch eine Augenprothese aus einem 3D-Drucker, wie das Moorfields Eye Hospital in einer Pressemitteilung erklärt. Die Augenprothese, die im Moorfields Eye Hospital in London eingesetzt wurde, bietet ein realistischeres Aussehen als eine herkömmliche Augenprothese aus Acryl und kann in kürzerer Zeit hergestellt werden. Professor Mandeep Sagoo, Oberarzt für Augenheilkunde am Moorfields Eye Hospital, hofft, dass die klinische Studie mit der 3D-gedruckten Augenprothese zeigen wird, dass sich diese Methode für eine schnellere Fertigung von Augenprothesen eignet.
Details zur 3D-gedruckten Augenprothese

Den Forschern zufolge war es das erste Mal, dass eine 3D-gedruckte Augenprothese für den menschlichen Gebrauch freigegeben wurde. Die Versorgung mit einem herkömmlichen Kunstauge aus Acryl ist langwierig. Der Patient muss eine zweistündige Sitzung durchlaufen, um seine Augenhöhle zu modellieren, bevor die Prothese angepasst und bemalt wird. Das ganze Prozedere kann bis zu sechs Wochen dauern. Mit dem 3D-Druck ist die Herstellung einer Augenprothese deutlich schneller möglich. Die Forscher geben maximal zwei bis drei Wochen als Zeitrahmen an. Der Ersttermin zum Vermessen der Augenhöhle dauert lediglich eine halbe Stunde.
Das Projekt wird vom National Institute for Health Research (NIHR), dem Moorfields Biomedical Research Center und der Moorfields Eye Charity unterstützt. Occupeye und das Fraunhofer IGD brachten ihr Software-Know-how in das Projekt mit ein. Verzes Augenhöhle wurde erst gescannt und die Daten modelliert. Die deutsche FIT AG hat anschließend die maßgeschneiderte Augenprothese in 3D gedruckt. Das Krankenhaus findet, dass die 3D-gedruckte Augenprothese realistischer aussieht als eine herkömmliche Acrylaugenprothese. Das Licht durchdringt die volle Tiefe des gedruckten Auges und auch Verze fühlt sich mit seiner neuen Prothese wohler, da die bisherige Augenprothese ihm immer ein Gefühl von Verlegenheit gab.
Er sagte:
„Dieses neue Auge sieht fantastisch aus und wird, basierend auf der 3D-Digitaldrucktechnologie, immer besser.“