Kurz nach Weihnachten 2022 wurde ein Mann aus Baltimore festgenommen. Er wird beschuldigt, mindestens 20 Geisterwaffen (Waffen aus dem 3D-Drucker) im Südosten von Baltimore mit seinem handelsüblichen Desktop-3D-Drucker zu Hause hergestellt zu haben. Das erklärt das Nachrichtenmagazin CBS News in einem Bericht vom 30. 12. 2022. Ghost Guns („Geisterwaffen“) sind Waffen, die mit dem 3D-Drucker oder Teilen aus dem 3D-Drucker hergestellt werden.

3D-gedruckte Waffen unter dem Weihnachtsbaum

Kevin W.
Kevin W. (im Bild) wurde von der Polizei von Baltimore festgenommen (Bild © Baltimore P.D.).

Der 49jährige Kevin W. wird gleich wegen mehrerer Straftaten im Zusammenhang mit Schusswaffen angeklagt. Laut der Polizei hat W. einen umfassenden kriminellen Hintergrund, der Körperverletzung ersten Grades, Körperverletzung zweiten Grades und Einbruch, böswillige Zerstörung von Eigentum, Verbrechen und Vergehen wegen Drogenmissbrauchs umfasst.

Ghost Guns bieten für Kriminelle den Vorteil, dass sie über keine Seriennummer verfügen und so nicht zurückverfolgt werden können. Zu der Untersuchung kam es durch einen Post in den sozialen Medien. Die beschlagnahmten Gegenstände waren: 20 Polymer80-Handfeuerwaffen in verschiedenen Montagestadien, eine Ausrüstung zur Herstellung von Polymer80-Pistolen, einen 3D-Drucker mit Zubehör, mehrere Rollen farbiges Druckerfilament und 3D-gedruckte Waffenteile. Die Polizei veröffentlichte Bilder von den beschlagnahmten Gegenständen. Diese zeigten unter anderem bunt gedruckte Waffen und einen Weihnachtsbaum. Der Baum war mit verschiedenen Waffen „geschmückt“, unter anderem einer Pistole und Schlagringen. Unter dem Baum lag ein Sturmgewehr.

Steigende Zahl an 3D-gedruckten Waffen

Laut der Polizei von Baltimore wurden in 2018 9 Geisterwaffen aufgefunden. Im darauffolgenden Jahr 2019 waren es bereits 29 Geisterwaffen. In 2020 wurden 126 Geisterwaffen und im Jahr 2021 352 beschlagnahmt. In diesem Jahr waren es laut dem Baltimore Police Departement bereits 477 Waffen. Die zunehmende Menge an 3D-gedruckten Waffen zeigt eine Gefahr, die sich auch in anderen Ländern bemerkbar macht. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass die Polizei in London die bisher größte illegale 3D-Druck-Feuerwaffenfabrik entdeckt hat und dort verschiedene Waffenkomponenten aus dem 3D-Drucker beschlagnahmt hat. Bereits im Juni 2022 wurde bekannt, dass die Europol ebenso eine wachsende Gefahr in 3D-gedruckten Schusswaffen sieht und Maßnahmen plant.

BPD-Kommissar Michael Harrison zur Beschlagnahmung der Waffen von Kevin W.:

„Diese Waffen sind extrem schwer aufzuspüren und schwer mit Morden in Verbindung zu bringen, und sie haben keinen Platz in unserer Stadt. Dies ist eine wirklich herausragende Leistung. Ich begrüße die unermüdlichen und sinnvollen Bemühungen von SWAT, unseren Bezirksdetektiven und dem gesamten BPD-Team. Wir müssen weiterhin dafür sorgen, dass Polymer80 und andere Hersteller von Bausätzen keinen Markt für unauffindbare, einfache Produkte schaffen können – um Waffen zu erhalten.“

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Nachrichtenbeitrag zum Vorfall (Video)

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Kommentar(e) zum Beitrag
  1. Ich sehe nur Griffstücke, da ist keine einzige vollständige Waffe zu sehen.
    Die Waffenteile sind nicht gefährlich, sondern der Mensch, der diese zur Waffe vervollständigt und damit kriminell handelt.
    Ob nun Verkauf der Teile oder selbst Gebrauch davon macht. Er wird sich dafür trotz alledem verantworten müssen.
    Ehrlich gesagt, dafür ist kein Verständnis aufzubringen.

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