Das 3D-Druck-Unternehmen RAMLAB hat am Hafen von Rotterdam die weltweit ersten 3D-gedruckten Poller vorgestellt. Diese werden am neuen Kai im Sleepboothaven installiert und zum Anlegen von Schiffen für Broekman Project Services eingesetzt. Die Verantwortlichen wollen noch weitere Ideen zur Nutzung des 3D-Drucks am Hafen untersuchen.
Der Rotterdammer Hafen erhält am neuen Kai im Sleepboothaven in Rotterdam Heijplaat die ersten uns bekannten und mit einem 3D-Drucker hergestellten Stahlpoller. Die Poller wurden laut einer Pressemitteilung von RAMLAB zusammen mit der Hafenbehörde entwickelt. Mit den Pollern will die Hafenbehörde die Nachhaltigkeit bei der Herstellung und Nutzung am Hafen verbessern.
Details zu den weltweit ersten 3D-gedruckten Stahlpollern
Bislang wurden Poller in den meisten Fällen aus Stahlguss angefertigt. Die neue 3D-Druck-Alternative kann jedoch schneller und näher am Aufstellungsort hergestellt werden. Die neuen Poller sind qualitativ mindestens gleichwertig mit denen aus Stahlguss, sollen jedoch stärker und langlebiger sein, verspricht das Unternehmen. Die neuen 3D-gedruckten Poller wurden jetzt erstmals am neuen Kai im niederländischen Sleepboothaven installiert und werden zum Anlegen von Schiffen für Broekman Project Services eingesetzt.
Am RDM Rotterdam in Heijplaat, wo sich Sleepboothaven liegt, arbeiten Studenten, Wirtschaft und Wissenschaft am „Hafen von morgen“. Der Hafen wird mit verschiedenen innovativen, nachhaltigen Gebäudekonzepten zum Einsatz renoviert. Kaimauern werden zum Beispiel mit vorgefertigten Betonsperrelementen fertiggestellt, was viel Zeit spart und die Lärmbelästigung reduziert.
RAMLAB druckt die Poller auf der RDM-Site mit Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM). Mit dem s.g. Roboterschweißen werden dabei übereinander abgeschiedene Schichten zu einer 3D-Form gebildet. Mit der WAAM-Technologie wurde unter anderem auch der Waampeller von RAMLAB hergestellt. Mit dem 3D-Druck der Poller will der Hafenbetrieb Rotterdam das Potenzial dieser Technologie erforschen. Als Nächstes werden die Verantwortlichen den 3D-Druck für den Wasserbau untersuchen. Bereits 2017 haben RAMLAB und Autodesk eine Schiffsschraube aus dem 3D-Drucker vorgestellt.
Verantwortliche zum 3D-Druck der Poller
RAMLAB-Geschäftsführer Vincent Wegener sagt:
„Der 3D-Druck ermöglicht es uns, Teile lokal und bedarfsgerecht zu produzieren. Im Jahr 2017 produzierte RAMLAB beispielsweise den ersten 3D-gedruckten und zertifizierten Schiffspropeller. In diesem Jahr drucken wir die ersten Poller, was ein nützlicher Testfall ist, der zeigt, dass man im Vergleich zum Gießen und Importieren der Teile aus China relativ schnell Kleinserien produzieren kann.“
Joppe Burgers, Projektingenieur beim Hafenbetrieb Rotterdam, sagt:
„Wir arbeiten mit anderen hier im Hafen ansässigen Unternehmen daran, die Möglichkeiten neuer Technologien zu entwickeln und zu testen. So entsteht ein Innovations- und Forschungsinkubator, in dem wir gemeinsam den Hafen von morgen bauen können.“