Die Herstellung medizinischer Hilfsgüter mittels 3D-Drucker unterstützt Ärzte in Kriegsgebieten enorm. Das Glia Team hat mit Hilfe von Technikern in Gaza ein eigenes Modell gebaut und setzt dieses an verschiedenen Standorten ein.

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Eine Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln ist in Kriegsgebieten sehr schwierig. Oft fehlt es an einfachen Sachen wie einem Stethoskop oder Stauschläuchen. Ein Ärzteteam in Gaza hat sich hierfür einem Bericht zufolge eine gute Lösung überlegt und nutzt dazu den 3D-Druck.

Die israelisch-ägyptische Blockade im palästinensischen Gazastreifen führte zu großen Engpässen im medizinischen Bedarf. Die grundlegende Versorgung war nicht mehr garantiert. Selbst das größte Krankenhaus der Region, al-Shifa, hatte kaum genügend Ausrüstung. Pro Abteilung gab es vielleicht ein oder zwei Stethoskope. Ausgestattet mit einem veralteten MRI-Scanner und einem CT war man den Patienten keine große Hilfe. Es wurde sehr schwer, sich vernünftig um sie zu kümmern. Das brachte den kanadischen Arzt Tarek Loubani auf eine Idee.

Arzt und Techniker am selbst gebauten 3D-Drucker
Shaker Shaheen (links) und Mahmoud Malalawi arbeiten an dem selbst gebauten 3D-Drucker. (Bild: © Mersiha Gadzo/Al Jazeera)

Mit ein paar Kollegen gründete er das „Glia Team“, das es sich zum Ziel gemacht hat, eine Lösung für diese Versorgungsengpässe zu finden. Ohne funktionstüchtiges Stethoskop legen viele Ärzte einfach das Ohr an die Brust des Patienten und hören es ab. Doch was, wenn die Brust blutverschmiert ist? Da erfolgt die Behandlung nur noch nach Gefühl und Erfahrung. So entstand die Idee, die Hilfsmittel mit dem 3D-Ducker herzustellen.

In Gaza ein Stethoskop mithilfe eines 3D-Druckers zu produzieren, ist nicht leicht. Man muss erst mal einen 3D-Drucker finden, denn diese sind dort nicht erhältlich. In dem Telekommunikationswissenschaftler Mohammed Abu Matar fand Loubani ein weites Teammitglied – den Gründer des ersten und einzigen Ladens für 3D-Druck in Gaza.

Abu Matar mit Stethoskop aus 3D-Drucker
Abu Matar mit einem 3D-gedruckten Stethoskop. (Bild: © Mersiha Gadzo/Al Jazeera)

Frei zugängliche Designdateien und jedes frei verfügbare Teil, das er nutzen konnte, nahm er, um erst mal überhaupt einen 3D-Drucker zu bauen. Auch das Filament, dass sie dort verwenden, ist vom Glia Team entwickelt worden. Kunststoff, das zu Granulat verarbeitet wird, wird in eine weitere Maschine gegeben und so entsteht dann das Filament. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Stethoskop aus 3D-Drucker
Eines der 3D-gedruckten Stethoskope. (Bild: © Mersiha Gadzo/Al Jazeera)

Nicht mal drei Dollar kostete das Stethoskop aus dem 3D-Drucker. Es kann locker mit den herkömmlichen Stethoskopen auf dem Markt, die sicher 200 Dollar kosten, mithalten. Die Ärzte, die sehr wenig verdienen (300 Dollar monatlich), bringen die 3 Dollar für das Stethoskop noch leicht auf. So konnten Matar und seine Kollegen viele funktionierende Stethoskope drucken und im Land verteilen.

Das nächste Ziel ist es, noch weitere Hilfsmittel wie Stauschläuche und Blutsauerstoffmessgeräte mit dem 3D-Drucker herzustellen. Auch hier ist die Nachfrage sehr groß.

Selbstgebauter 3D-Drucker
So sieht er selbstgebaute 3D-Drucker aus. (Bild: © Mersiha Gadzo/Al Jazeera)

Eine innovative Lösung – so wichtig gegen Versorgungsengpässe in Kriegsgebieten

Loubani und sein Team möchten ihr Wissen über die Beschaffung medizinischer Hilfsgüter mittels 3D-Druck auch an andere Leute in Gaza weitervermitteln. Im Khan Younis College of Science and Technology hielten sie einen ihrer ersten Vorträge, weitere sollen folgen. Es hat einen wichtigen Grund, warum sie auf die Weitergabe des Wissens so viel wert legen. Man stelle sich vor, eine Rakete schlägt in das Haus ein, wo sie sich gerade befinden. Dann sind sie weg und niemand ist mehr da, um kostengünstige medizinische Ausrüstung zu drucken.

Es sind mindestens vier bis fünf Orte geplant, wo der 3D-Drucker reihenweise medizinische Materialien drucken soll. So ist die Technik und das Wissen gut verteilt und eine gute Behandlung der Patienten vor Ort wird gewährleistet.

Glia Team mit Stethoskopen und Filament
Einige Mitglieder des im Gazastreifen tätigen Glia Teams. (Bild: © Mersiha Gadzo/Al Jazeera)

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