Eine Englischprofessorin der Northern Kentucky University hat einen Weg gesucht, mit 3D-Druck einen Kurs zu entwerfen, der das Leseverständnis für die Teilnehmer verbessert. Dabei stieß sie auf das Build a Better Book-Programm. Zusammen mit der gemeinnützigen Clovernook Organisation gelang ihr die Umsetzung.
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Die Englischprofessorin Dr. Tamara O’Callaghan der Northern Kentucky University (NKU) wollte laut einem Artikel des Universitätsmagazins „THE NORTHENER“ einen Kurs entwerfen und den 3D-Druck dazu nutzen, das Sprachverständnis zu verbessern. Sie wurde auf das Programm „Build a Better Book“ in Colorado aufmerksam, wo Mittelschüler physische Objekte entwickeln, die sie mit Bilderbüchern kombinieren können. Das soll das Leseerlebnis für Kinder mit Seheinschränkungen verbessern. O’Callaghan war von Anfang an vom Programm begeistert. Sie wandte sich an die Entwickler und überlegte sich, wie sie es auf einen Universitätsunterricht übertragen könnte.
Build a Better Book-Programm
Das Build a Better Book-Programm ist entstanden, um spürbare soziale Veränderungen anzuregen und Ungleichheiten beim Zugang zu Informationen zu verringern. Die gemeinnützige Organisation Clovernook Center für Blinde und Seheingeschränkte in Cincinnati ist der volumenmäßig größte Braille-Hersteller der Welt. Für O’Callaghan schien Clovernook der perfekte Partner für eine Zusammenarbeit zu sein. Clovernook wollte seine Reichweite auf internationale Regionen ausdehnen und den Mangel an zugänglichen Lernmaterialien ausgleichen. Gemeinsam mit Hochschuleinrichtungen sollten dazu auch neue Lernmaterialien entstehen.
Clovernook war kürzlich eine Partnerschaft mit der African Storybook Initiative eingegangen, um zu versuchen, mehrsprachige Bilderbücher zu veröffentlichen, um einem starken Mangel an Kinderbüchern entgegenzuwirken und die Alphabetisierung von Kindern in Afrika zu verbessern. Die Geschichten, die durch die Initiative zur Verfügung stehen, dürfen dank des Marrakesch-Vertrags übersetzt und in Blindenschrift veröffentlicht werden.

Samuel Foulkes, Clovernook Director of Braille Production and Accessible Innovation, sagte:
„Mit dieser Initiative versuchen wir, die globale Gemeinschaft zu unterstützen, indem wir sicherstellen, dass junge Braille-Leser mehr Ressourcen im Klassenzimmer haben, unabhängig davon, ob sie in den Vereinigten Staaten oder in Ruanda leben.“
„Build a Better Book“
O’Callaghans Mission war es, einen „Build a Better Book“-Kurs an der NKU durchzuführen. Dieser wurde im Herbst 2022 am Honors College erprobt. Die Studenten arbeiteten gemeinsam daran, 3D-Modelle zu entwickeln, die das Leseerlebnis durch Tastsinn ergänzt. Die Schüler beschäftigen sich mit den Geschichten, um sich die Schlüsselreize in den Geschichten vorzustellen, die Objekte, die Bedeutung vermitteln und Empfindungen hervorrufen. Eine Gruppe kümmerte sich um taktile Modelle für die Geschichte einer Hühnermutter, die den sichersten Ort zum Legen der Eier bestimmt.
Saumya Sharma, ein Student, der an dem Kurs teilnahm, sagte:
„Es gab viele Orte, an denen sie dachte, sie könnte ihre Eier legen, wie ein Pool oder ein Haus und dann ein Garten … dann entschied sie zuletzt, dass das Nest der sicherste Ort wäre. Unser Hauptziel war, wenn wir die Kinder aus Afrika dazu bringen wollten, die Bücher zu studieren, brauchten wir sie, um eine echte Lebenserfahrung zu machen.“
3D-Druck von geeigneten Objekten
Die Studenten suchten auf Open-Access-Plattformen wie Thingiverse nach 3D-Druck-Dateien oder scannten reale Objekte in 3D und vereinfachten die Modelle so gut wie möglich. Die Mitarbeiter des Clovernook-Teams bestehen zu mehr als 50 % aus blinden oder seheingeschränkte Menschen, die die Objekte gleich testen konnten.

Clovernook freut sich über die Partnerschaft mit NKU und ist bestrebt, neue Verbindungen zu Universitäten aufzubauen, um die Entwicklung und Herstellung multimodaler Lernmaterialien voranzutreiben. Eine Professorin an der State University of New York in Cortland hat O’Callaghan kontaktiert, da sie beabsichtigt, den Kurs ebenfalls durchzuführen. Über ein Projektstipendium der Fakultät erhält O’Callaghan Mittel für den Kauf eines 3D-Druckers und anderer 3D-Druckgeräte.