Das chinesische Unternehmen Huaxing hat eine neuartige Schutzbrille für medizinisches Personal im Kampf gegen eine Ansteckung mit der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten COVID-19-Erkrankung entwickelt. Die Schutzbrille soll das medizinische Personal vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus besser schützen, da die Augen oftmals als Infektionsquelle mit dem Virus unterschätzt werden. Hergestellt wird die Brille mit 3D-Druckern vom chinesischen 3D-Drucker-Hersteller Farsoon Technologies und 3D-Druckmaterial der des Hamburger Chemieunternehmens LEHVOSS Group.

Mit SARS-CoV-2 ist ein hochinfektiöser Virus in das Leben aller Menschen weltweit eingetreten, der derzeit Menschen und Wirtschaft weltweit vor massive Probleme stellt. Bisher gibt es auf viele Länder verteilt über 850,000 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus und aktuell sind mehr als 42.000 Menschen an der sich daraus entwickelnden Erkrankung COVID-19 verstorben. Die Zahl steigt täglich rasant in die Höhe. Überall scheinbar fehlt es an ausreichend Schutzausrüstung für medizinisches Personal. In den letzten Wochen konnten wir zahlreiche 3D-Druckunternehmen und -Projekte berichten, die im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie helfen und zumeist Schutzausrüstung mit ihren 3D-Druckern herstellen. Auch der chinesische 3D-Drucker-Hersteller Farsoon Technologies möchte seinen gemeinnützigen Teil dazu beitragen, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärt.
Augen als Infektionsquelle oft übersehen
Zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) von medizinischem Personal gehören Masken, Handschuhe und Systeme, die die Infektionen, welche sich über Mund und Nase übertragen, verhindern. Auch Schutzbrillen sind ein wichtiger Bestandteil einer sicheren Ausrüstung. Die Bindehautmembran, die beim Öffnen der Augen freigelegt wird, ist ein weiterer Übertragungsweg für Viren. Schutzbrillen sollen das verhindern und die Augenpartie wirksam abdichten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hilft mit 3D-Druckern, Masken und Ventile für Beatmungsgeräte während der SARS-CoV-2-Pandemie herzustellen.
Huaxing-Experten haben in nur 10 Tagen eine Schutzbrille entwickelt, optimiert und validiert. Tausende davon wurden in kurzer Zeit auf Farsoon 403P-Systemen schnell hergestellt. Als Material kam Farsoon FS3300PA zum Einsatz. Es überzeugt mit Festigkeit und Haltbarkeit. Mit dem LUVOSINT TPU Material von der LEHVOSS Group wurden die Dichtringe hergestellt. Diese sind sehr dehnbar und flexibel, haben eine bessere Passform und gewährleisten einen verbesserten Dichtungsschutz.

Die Linse entstand aus transparentem Acryl und wurde mit einer Antibeschlagbeschichtung versehen. Die fertige Schutzbrille ist leicht und bietet längeren Tragekomfort. Die einzelnen Bauteile werden zusammengebaut und unter UV -Licht, hoher Hitze und hohem Druck desinfiziert. Das Design und die Herstellung der Schutzbrille wurden als medizinische Werkzeuge der Kategorie 1 in China registriert.
Erste Auslieferungen erfolgt
Die erste Charge von 1.000 Stück erhielt die Rotkreuz-Gesellschaft von China. Die zweite Charge geht an Einrichtungen im In- und Ausland. In der vergangenen Woche fragte ein italienisches Krankenhaus um diese Schutzbrillen an. Jetzt wird sie vor Ort dank der Hilfe des Servicebüros Prosilas Rapid Prototyping aus LUVOSINT TPU- Material von LEHVOSS hergestellt

Die Brillendesigndateien können weltweit heruntergeladen werden. Das Design gibt es in zwei Größen auf Thingiverse zum Download, groß und klein. Der Umriss der Schutzlinse ist ebenfalls enthalten, um die Herstellung zu vereinfachen. Für tägliche neue Informationen, Beispiele und Projekte zum Einsatz von 3D-Druck im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie abonnieren Sie gerne unseren kostenlosen Newsletter (hier abonnieren).