Die 3D-Druck-Technologie des Unternehmens Renishaw hat maßgeblich zum Erfolg des britischen Olympiateams (Team GB) bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris beigetragen. Insgesamt konnte das Team acht Medaillen im Bahnradsport gewinnen, darunter auch eine Goldmedaille in der Disziplin Frauenteam-Sprint, die mit einem neuen Weltrekord errungen wurde.
3D-Druck für optimierte Fahrräder

Renishaw nutzte die additive Fertigung, um verschiedene Komponenten der Rennräder des Teams herzustellen. Dazu gehörten unter anderem ein aerodynamisch optimierter Kurbelarm, Ausfallenden, eine Sattelstützenbrücke und die Sattelstütze selbst. Die Sattelstütze war dabei hohl und nach hinten geneigt, um den Luftwiderstand zu verringern, während die Kurbel mit einem variablen Gitterstrukturdesign ausgestattet wurde, das an den stärker belasteten Stellen dichter und an anderen Stellen leichter war. Insgesamt fertigte Renishaw über 1.000 Teile, die für 32 Rennräder sowie Ersatzteile benötigt wurden.
Die Zusammenarbeit zwischen Renishaw und British Cycling, dem nationalen Radsportverband Großbritanniens, hatte bereits bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 stattgefunden. Angesichts der verkürzten Vorbereitungszeit zwischen den beiden Olympischen Spielen, die durch die Covid-19-Pandemie bedingt war, sah sich das Team GB jedoch mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Zeitdruck und innovative Lösungen
Dr. Oliver Caddy, leitender Projektingenieur bei British Cycling, erklärte:
„Die aus Kohlefaser hergestellten Teile für die Fahrräder in Tokio erfüllten alle unsere Anforderungen, aber die engen Zeitvorgaben für die Olympischen Spiele in Paris machten diese Methode für einige maßgeschneiderte Teile nicht mehr praktikabel. Nachdem wir die Vorteile der additiven Fertigung in Tokio gesehen hatten, wussten wir, dass dies eine Methode war, die wir weiter erforschen sollten.“
Ben Collins, leitender Ingenieur für additive Fertigung bei Renishaw, erläuterte, dass die Zeitvorgaben die Produktion wichtiger Teile wie Kurbeln und Sattelstützen aus Kohlefaser unmöglich gemacht hätten. „Additive Fertigung ermöglichte es uns, komplexe Geometrien zu schaffen, die unnötiges Gewicht reduzierten und dennoch die notwendige Festigkeit für die Athleten boten, um Renngeschwindigkeit zu erreichen“, fügte er hinzu.
Renishaw nutzte die 3D-Druck-Technologie auch, um die Sattelstütze aerodynamischer zu gestalten. Durch das Freiformdesign konnte das Bauteil so weit wie möglich ausgehöhlt werden, was mit traditionellen Fertigungsmethoden nicht möglich gewesen wäre.
Die Ergebnisse bei den Olympischen Spielen bestätigen den Erfolg dieser Zusammenarbeit und unterstreichen die Bedeutung der additiven Fertigung im Hochleistungssport.






