Das US-Olympia-Team will bei den aktuell laufenden olympischen Winterspielen 2018 im Rennrodeln mit einem Schlitten aus dem 3D-Drucker die Goldmedaille gewinnen. Zum Einsatz kamen bei dem 3D-Druck Hochleistungsmaterialien. Der 3D-Druck wurde auch über die gesamte Zeit der Produktentwicklung, dem Prototyping, eingesetzt und soll schließlich insgesamt einen wesentlichen Beitrag leisten, das US-Team zur Goldmedaille zu führen. Das Rennen wird im TV übertragen und startet in Kürze.
Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang (Südkorea), war es nur eine Frage der Zeit, bis der Einsatz von 3D-Druck bei der Herstellung von Sportgeräten zum Einsatz kommt. Laut dem 3D-Druck-Weltmarktführer Stratasys arbeiteten die Experten mit dem US-olympischen Rennrodel-Team lange daran daran, spezielle 3D-Komponenten für ihre Schlitten mit einem 3D-Drucker zu drucken, in der Hoffnung, eine Goldmedaille zu gewinnen.
Für diejenigen, die sich mit den eher marginalen Wintersportarten nicht auskennen, ist Rodeln eine Sportart, bei der ein oder zwei Personen (je nach Schlitten) mit dem Gesicht nach oben liegen und mit den Füßen voran auf einem eisigen, kurvigen Weg herunterfahren. Es ist einfach kein Sport für schwache Nerven, wenngleich es im Fernseher so einfach und unspektakulär aussieht.
Der 3D-bedruckte Schlitten des US-Olympia-Teams steht beim olympischen Doppelrodel-Wettbewerb der Herren auf jeden Fall im Rampenlicht. Die Athleten Andrew Sherk und Justin Krewson aus dem USA-Team haben die Ehre, den 3D-bedruckten Schlitten zu fahren und natürlich auch zu versuchen, die begehrte Goldmedaille zu gewinnen. Schon 2014 startete der deutsche Sportler Martin Fleig mit einem Rennschlitten aus dem 3D-Drucker bei den Paralympischen Spielen in Sotschi.
Auf die Fahrer optimierte Fertigung soll die Goldmedaille bringen
Obwohl sie vielleicht gar nicht wissen, dass der Schlitten 3D-gedruckt ist, wurde während ihrer Vorbereitungen für das Rennen eine additive Fertigung auf subtile Weise durchgeführt, um die Leistung des Schlittens zu verbessern und den Fahrern somit einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
In Zusammenarbeit mit dem US-Rennrodel-Team konnten die Ingenieure von Stratasys eine Vielzahl von Schlittenprototypen entwerfen, drucken und testen. Der 3D-Druck ermöglichte es ihnen, in hohem Tempo zu arbeiten, ohne dabei die Qualität zu vernachlässigen. Darüber hinaus konnten sie maßgeschneiderte Schlittendesigns für jeden Athleten erstellen, mit dem sie zusammenarbeiteten.
Schlittenteile aus Hochleistungsmaterialien gedruckt
Nachdem das optimale Schlittendesign entworfen wurde, begann Stratasys mit dem 3D-Drucken der Schlittenteile aus Hochleistungsmaterialien.
„Herkömmliche Methoden zur Erstellung von Werkstoffen sind langwierig und teurer, so dass es kosten- und zeitaufwändig wäre, maßgeschneiderte Schlitten für jeden Athleten zu entwickeln“, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung auf BusinessWire. „Die Designfreiheit von der additiven Fertigung ermöglichte es dem Team, maßgeschneiderte Schlitten zu entwickeln, die auf den Körper jedes Athleten zugeschnitten waren, was wiederum die Ergonomie, den Komfort und vor allem die Endleistung drastisch verbesserte.“
Beim Rodelrennen spielt oftmals der Bruchteil einer Sekunde die entscheidende Rolle, so dass die geringste Kante das ganze Rennen verändern kann – liege es an der Leistung oder an der Ausrüstung. Alles in alles ist es schon interessant, dass der 3D-Druck schon heute bei den Olympischen Winterspielen zum Einsatz kommt und tatsächlich über den nächsten Olympiasieger mit entscheiden kann. Auf unserer Themenseite finden Sie weitere Beispiele aus der Vergangenheit zum Einsatz von 3D-Druck bei den Olympischen/Paralympische Spielen.