Die Virginia Historical Society (VHS) ist ein in Richmond ansässiges Museum, das sich der Geschichte ihres Bundesstaats widmet. Mit Hilfe von 3D-Scannern und 3D-Drucken möchte das Museum nun sehbehinderten Besuchern den Zugang zu der ausgestellten Kunst und historischen Artefakten erleichtern und ihnen ein besseres Erlebnis bieten.

In Zusammenarbeit mit dem Virtual Curation Laboratory in Virginia hat die VHS eine Reihe von Artefakten dreidimensional gescannt, darunter Gegenstände aus dem US-Bürgerkrieg. Daraus erstellten sie 3D-gedruckte taktile Repliken, damit blinde Menschen sich durch die Sammlung des Museums fühlen können, schreibt „the Virtual Curation Laboratory“ auf seinem Blog.

Immer öfter kommt der 3D-Druck auch im Zusammenhang mit Museen zur Anwendung. Im Irak wurde so zum Beispiel das zerstörte Museum in Mossul wiederbelebt. Auch ein Museum in Italien nutzte den 3D-Druck, um Blinden das „Sehen“ zu ermöglichen. Gegenstände in Museen dürfen in der Regel nicht berührt werden oder befinden sich hinter Glas. Für Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten ist ein Bildungsbesuch im Museum dann nur wenig förderlich.

„Taktile Tour“ für sehbehinderte Besucher

General Lee
Abbild des Gesichts von General Lee (Bild © Bernard Means / Virtual Curation Laboratory).

Durch 3D-gedruckte Nachbildungen bestimmter Gegenstände bekommen sehbehinderte Besucher ein Gefühl dafür, worum es sich bei diesem Objekt handelt und wie es sich anfühlt. Textur und Gewicht sind nicht originalgetreu, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Mit seinen 3D-gedruckten Objekten will der VHS eine „taktile Tour“ anbieten, bei der Besucher Gegenstände wie eine 3D-gedruckte Version von General George S. Pattons Maiskolbenpfeife, eine Grubenlampe, eine Kantine aus Holz, und eine Lebensmaske von General E. Lee anfassen. Die Objekte sind mit Schildern versehen, die mit angehobenen Buchstaben und Braille-Schrift Menschen mit Sehbehinderung helfen, den Gegenstand zu identifizieren.

Tafeln helfen beim Erkennen
Die Objekte werden mit kleinen Tafeln versehen, die die Informationen ergänzen (Bild © Bernard Means / Virtual Curation Laboratory).

„Die Idee hinter der taktilen Tour ist es, auf Gegenstände zurückzugreifen, die sich in der Sammlung des Museums befinden und auf Dinge, die von Lehrpersonal verwendet werden“,sagt Bernard Means, Mitglied der Virtual Curation Laboratory der Virginia Commonwealth University.

„Die Schlüsselfunktion des Berührens besteht darin, dass sie die Form des Objekts erahnen können und in gewisser Weise auch die Funktion des Objekts, je nachdem, um was für ein Objekt es sich handelt“, fügt Means noch hinzu.

Der virtuelle Zugang zum Museum ist ein weiterer Schritt, Museen zugänglicher zu machen. Artefakte werden gescannt und die Scan-Dateien werden online gestellt. So können Interessierte, die zum Beispiel zu weit entfernt wohnen um das Museum zu besuchen oder aus anderen Gründen nicht vor Ort sein können, die STL-Daten herunterladen und mit dem 3D-Drucker zu Hause ausdrucken.

Artefakt der native americans
3D-Scan eines Artefakts der Ur-Einwohner Amerikas (Bild © Bernard Means / Virtual Curation Laboratory).

Eine Zusammenarbeit mit dem Virtual Curation Laboratory ist äußerst gefragt. Es arbeitet mit dem Virginia Museum of Natural History zusammen, um 3D-Drucksachen wie Fossilien und WWII-Artefakte zu erstellen. Im Philadelphia Constitution Center hat Means bei der Erstellung eines 3D-gedruckten taktile Version der amerikanischen Verfassung geholfen. Und mit dem Legacy-Programm des US-Verteidigungsministeriums konservieren sie eine Reihe von indianischen Artefakten digital. Im VCL-Blog können Sie sich eine Reihe anderer 3D-gescannter historischer Objekte ansehen.

» Informiere jetzt Museen in Deutschland über die Möglichkeiten für sehbehinderte Menschen.
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