Anwender von AutoCAD-Programmen sollten zukünftig aufpassen woher sie ihre CAD-Dateien beziehen. Denn laut Untersuchungen von Sicherheitsforschern können Trojaner in AutoCAD Dateien platziert werden und so zum Beispiel Firmengeheimnisse ausspionieren werden. Die Experten riefen deswegen eine Warnung für Anwender von AutoCAD-Dateien aus. Wer ins Visier der Cyberkriminellen gelangt ist und wie diese genau vorgehen, zeigt dieser Beitrag.
Sicherheitsforscher warnen vor in AutoCAD-Dateien eingebettete Trojaner, die bei Angriffen durch Hacker Firmengeheimnisse stehlen könnten. Laut der IT-Sicherheitsfirma Forcepoint haben chinesische Angreifer Baupläne und Produktzeichnungen auf ihren Radar. Sie würden gezielt Unternehmen angreifen, um Dateien zu erhalten, die mit einem CAD-Programm erstellt wurden. Seit Ende März 2018 sind die AutoCAD 2019 und AutoCAD LT auf dem Markt, die zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen beinhalten.
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Wer ist betroffen?
Die Angreifer setzen hierbei auf einen Trojaner, der sich als Anhang einer CAD-Datei tarnt und auf infizierten Rechnern die entsprechenden Dateien entwendet. Im Anschluss sendet er diese an die Cyberkriminellen. Von den Cyberkriminellen wird die Möglichkeit bei AutoCAD ausgenutzt, LISP-Skripte als Komponente einer Projektdatei nachzuladen.
Momentan werden besonders Firmen in China, Indien und der Türkei von den Onlinekriminellen angegriffen. Deutsche Unternehmen sind ebenfalls ein Ziel. Der Automobilsektor und die Erneuerbaren Energien stehen aktuell im Fokus der Cyberdiebe.

Wie gehen Angreifer vor?
Die Angriffe sind besonders ausgeklügelt, weil CAD-Pläne eingesetzt werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bei anderen Firmen kopiert wurden. Ein Beispiel wären die Baupläne von Werkzeugen oder großen öffentlichen Bauvorhaben. Binäre LISP-Skripte werden dabei mit der durch Autodesk verwendeten Variante Fast-Load AutoLISP (FAS) mit den Dateien verschickt. Besagte Skripte sind getarnt und werden meist mit Windows-Dateiattributen versteckt.
Von den Angreifern müssen die Anwender nur noch dazu gebracht werden, die Projektdateien an bestimmten Orten im Dateisystem zu kopieren und sie zu öffnen. Zudem muss der Nutzer bei aktuelleren AutoCAD-Versionen einen Warnhinweis wegklicken, welches vergleichbar mit dem Dialogfenster ist, mit dem Microsoft Office vor der Ausführung von Makros warnt.
Was sind potenzielle Schäden?
Die infizierten Dateien sind echte Baupläne und verleitet Opfer dazu, den Trojaner unbemerkt auszuführen. Laut Forcepoint schaffen dies die Cyberkriminellen besonders durch Einsatz so genannter Spearphishing-Mails, die gut auf die Empfänger der entsprechenden Unternehmen ausgerichtet sind. Von New Yorker Wissenschaftlern wurde ein 3D-Trackingcode entwickelt, der vor Diebstahl und Fälschung schützen soll.
Wenn der Trojaner einmal ausgeführt wurde, kann er sich unbemerkt weiter im System verbreiten und auch andere Unternehmen infizieren, falls die verseuchten CAD-Dateien verschickt werden. Zur Sicherheit sollten Nutzer von AutoCAD verstärkt vorsichtig sein und E-Mails mit Dateianhängen nicht öffnen.