Die BMW Group forciert ihre Bemühungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft und setzt dabei verstärkt auf Recycling im 3D-Druck. Im firmeneigenen „Additive Manufacturing Campus“ in Oberschleißheim wird Kunststoffabfall aus 3D-Druckprozessen – darunter Altpulver sowie ausgediente Bauteile – zu neuem Filament und Granulat verarbeitet. Dieses wird anschließend für den Druck neuer Bauteile wie Werkzeuge und Produktionshilfen genutzt, wie die BMW Group in einer Pressemeldung mitteilt.
Recyceltes Material für weltweiten Einsatz

Im Rahmen dieser Maßnahme entstehen pro Jahr bis zu 12 Tonnen recyceltes Material. Der Additive Manufacturing Campus bereitet das Filament nicht nur auf, sondern stellt den weltweiten Produktionsstandorten der BMW Group ein Komplettpaket zur Verfügung. Dieses umfasst neben dem Recycling-Filament auch geeignete Druckereinstellungen sowie Schulungsangebote, um eine schnelle und standardisierte Anwendung vor Ort zu ermöglichen. Auch großformatige Werkzeuge können durch den Einsatz von Fused Granulate Fabrication (FGF) aus recyceltem Granulat hergestellt werden.
Von der Idee zur industriellen Anwendung
Die Initiative zur Wiederverwertung von 3D-Druckabfällen geht auf das Jahr 2018 zurück. Damals startete das Innovationsprojekt „bottleUP“ im Rahmen des BMW Start-up Accelerators. Erste Erfolge wurden mit recyceltem PET aus Getränkeflaschen erzielt. Inzwischen konnte die Entwicklung auf Industrieabfälle ausgeweitet werden. Projektleiter Paul Victor Osswald betont: „Mit recyceltem Filament lassen sich heute hochbelastbare Bauteile in Serie an jedem Standort fertigen.“
Anwendung in der Praxis

Die BMW Group nutzt das recycelte Filament für zahlreiche Anwendungen. So kommt etwa im Werk München ein per 3D-Druck hergestelltes Bauteil beim sogenannten „Hochzeitsprozess“ – dem Zusammenbau von Fahrwerk und Karosserie – zum Einsatz. Es sorgt dafür, dass die Lenkstange kollisionsfrei montiert werden kann. In Berlin werden mit 3D-gedruckten Auflageböcken passgenaue Dekore auf Motorradverkleidungen aufgetragen. Im Werk Dingolfing entwickelten Mitarbeiter ein magnetisches Hilfsmittel zur Schraubenaufnahme, das über 3D-Druck realisiert wurde.
Netzwerkbasierte Weiterentwicklung der 3D-Druck-Strategie
Das weltweite Produktionsnetzwerk der BMW Group wird sukzessive mit 3D-Druckbereichen ausgerüstet, die eng mit dem Additive Manufacturing Campus zusammenarbeiten. Derzeit entsteht ein neuer Bereich im ungarischen Werk Debrecen. Ziel ist es, kurze Reaktionszeiten, lokale Produktionsmöglichkeiten und optimierte Prozessabläufe sicherzustellen. Die Kombination aus zentraler Entwicklung und dezentralem Know-how-Aufbau fördert Innovationen und steigert die Effizienz im Produktionsalltag.
Die BMW Group zeigt mit ihrem Einsatz von Recycling im 3D-Druck, wie Nachhaltigkeit und industrielle Produktion miteinander verknüpft werden können. Was halten Sie von dieser Entwicklung? Teilen Sie Ihre Gedanken gerne in den Kommentaren! Abonnieren Sie auch unseren kostenlosen Newsletter, um keine News aus der Welt des 3D-Drucks zu verpassen.






