Das Schweizer Bioprinting-Start-up mimiX Biotherapeutics kündigt für Januar 2023 eine neue Finanzierungsrunde an. Damit möchte das Unternehmen die klinische Umsetzung seines FastSkin-Gewebes voranbringen. Das 3D-gedruckte FastSkin-Gewebe soll mit Hilfe der 3D-Druck-Technologie die Wundversorgung verbessern.
Das Schweizer Start-up mimiX Biotherapeutics, das vor zwei Jahren den ersten akustischen Bioprinter Cymatix vorgestellt hat, wird einer Pressemitteilung zufolge im Januar 2023 eine neue Finanzierungsrunde beginnen. Diese soll die klinische Umsetzung des proprietären FastSkin-Gewebes beschleunigen, eines fortschrittlichen dermalen Ersatzes für die Behandlung akuter und chronischer Wunden.
Besseres Wundversorgungsmanagement

Das Unternehmen möchte Micrografting, bei dem biologische Gewebeeinheiten im Mikromaßstab aus der Biopsie gesunder Haut gewonnen werden, mit seiner proprietären Sound Induced Morphogenesis (SIM)-Technologie kombinieren, um das Wundversorgungsmanagement zu verbessern. Die Behandlungsansätze bei komplexen Wunden, die akut oder chronisch sind oder zum Beispiel durch Hautkrebs entstehen, sind bisher unzureichend. Das Produkt FastSkin soll neue therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung komplexer Wunden ermöglichen.
Marc Thurner ist Gründer, CEO und Vorsitzender von mimiX Biotherapeutics und außerdem auch Gründer von regenHu, einem weiteren Schweizer Biotech-Start-up, das biomedizinischer Produkte für die regenerative Medizin und die Wirkstoffforschung entwickelt.
Er erklärt:
„FastSkin ist ein großer Fortschritt in der personalisierten regenerativen Medizin, der die Tür zu neuen Behandlungsoptionen öffnet und gleichzeitig die Zugänglichkeit für Patienten verbessert.“
Vor rund vier Jahren haben Forscher der Universität von Toronto einen Bioprinter zur Behandlung tiefer Hautwunden entwickelt.
FastSkin
FastSkin soll laut mimiX einen dermalen Ersatz ermöglichen, der die Wundverbandsitzungen am Point-of-Care von derselben Person hergestellt werden kann. Um das Mikrotransplantat zu erzeugen, wird etwas Blut und eine Hautbiopsie benötigt. Das Transplantat wird anschließend an der Wundstelle angebracht. Das Wundheilungsmuster verläuft von innen nach außen. Die einzelnen Mikrotransplantate fungieren als eine lebende Insel, die eine lokale Regeneration auslösen. Der Verschluss der Wundoberfläche wird dabei mit einer autologen Hautschicht verbessert.
Das zwischen 200 und 400 Mikrometer oder 0,2 bis 0,4 Millimeter dünne Mikrotransplantat ist ein lebendes Stück Hautgewebe. Es ist mit einem vorvaskularisiertem System ausgestattet, das lokal umgebende Gewebe zur Regeneration bewegt. Die in den Transplantaten enthaltenen Zellen bevölkern die umgebende extrazelluläre Matrix. Sobald diese während der Transplantationszeit im Blutpfropfen eingekapselt sind, haben sie Zugang zu Nährstoffen, Blutplättchen und Proteinen, die die Wundheilung unterstützen.
