Das Pharmaunternehmen Aprecia und Battelle, ein US-amerikanisches Forschungsinstitut, haben eine Partnerschaft beschlossen, um den 3D-Druck von Medikamenten voranzubringen. Aprecia ist das erste Unternehmen, das für ein 3D-gedrucktes Medikament eine Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten hat.
Eine kürzlich geschlossene Partnerschaft zwischen dem Unternehmen Aprecia und dem amerikanischen gemeinnützigen Institut Battelle soll dem 3D-Druck pharmazeutischer Produkte zugutekommen. Gemeinsam wollen die Einrichtung den 3D-Druck weiter in die gesamte Lieferkette von Aprecia integrieren, von der klinischen Lieferung bis zum kommerziellen Verkauf. Das erklärt Aprecia in einer Pressemitteilung.
Details zu den geplanten Forschungsarbeiten
Der 3D-Druck bietet hier den Vorteil, dass der Produktionsdurchsatz und die Effizienz auf ganzer Linie gesteigert werden. Das Pharmaunternehmen Aprecia hat eine Zulassung der Food and Drug Administration (FDA) für ein 3D-gedrucktes Arzneimittel erhalten (wir berichteten). Die Produktzulassung im Jahr 2015 veranlasste das Unternehmen, seine 3D-Druck-Kapazitäten im kommerziellen Maßstab auszubauen.
Eine proprietäre AM-Technologie mit einem Binder-Jetting-System ermöglicht den 3D-Druck im offenen Bett und im Hohlraum. Fortschrittliche Formulierungs- und Rapid-Prototyping-Plattformen sind außerdem Teil des Unternehmens. Bei der ZipDose-Plattform von Aprecia werden schnell zerfallende orale Dosen erzeugt. Aprecia stellt eigene pharmazeutische Produkte her und lizenziert seine Plattform, damit auch andere die Vorteile nutzen können.

Medikamente aus dem 3D-Drucker
Medikamente aus dem 3D-Drucker haben den Vorteil, dass sie sich individuell auf den Patienten zuschneiden lassen. Forscher der TH Köln und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf HHU haben dazu vor etwa einem Jahr eine Lösung für den 3D-Druck solcher Medikamente vorgestellt. Ein internationales Forschungsteam kündigten im April ein 3D-Druckverfahren zur Beschichtung von Medikamenten an, das Ähnliches leisten kann.
Auch FabRX arbeitet an dem 3D-Druck von Medikamenten mit einem speziellen 3D-Drucker. Dass die Forschung in diesem Bereich nicht stillsteht, zeigt der chinesische Spezialist für 3D-gedruckte Medikamente Triastek, der erst vor wenigen Tagen 15 Mio. USD in einer Serie-A-Finanzierung für die Weiterentwicklung seiner Produkte erhielt.
Stimmen zur Partnerschaft
Chris Gilmore, CEO von Aprecia, sagt zu der geplanten Kooperation:
„Das interne Gerätedesign-Team von Aprecia und seine derzeitigen Technologiepartner haben ihre weltweite Führungsposition in der Herstellung von 3DP im kommerziellen Maßstab aufgebaut. Das Führungsteam von Aprecia ist sehr optimistisch, seine jahrelange 3DP-Erfahrung mit den Innovations- und Ingenieurtalenten von Battelle zu kombinieren. Wir glauben, dass diese Partnerschaft langfristige Auswirkungen auf die Fähigkeit von Aprecia haben wird, Herausforderungen beim Medikamentendesign zu lösen, die Patienten in mehreren therapeutischen Kategorien erhebliche Vorteile bieten.“
Sanj Pai, Vice President und General Manager des Gesundheitsgeschäfts von Battelle, ergänzt:
„Additive Manufacturing (3DP (für 3D printing (dt. 3D-Druck), Anm. der Redaktion)) wächst schnell und branchenübergreifend. Aprecia hat die Zeit und die Ressourcen investiert, um führend in der Herstellung von 3DP-Pharmazeutika zu werden. Wir sehen große Möglichkeiten, Aprecia-Geräteplattformen und geistiges Eigentum zu nutzen, um die Pharmaindustrie bestmöglich zu bedienen.“