Der 3D-Druck von Häusern soll in einem Forschungsprojekt der Hochschule Augsburg und des Bauunternehmens Ulrich Reitenberger Bau GmbH auf wirtschaftliche Methoden untersucht werden. Die Verantwortlichen sind überzeugt davon, dass der 3D-Druck eine Schlüsseltechnologie in der Bauindustrie ist bzw. werden kann. Für die Umsetzung ihrer Forschungsarbeit erhielt das Projekt 100.000 Euro Unterstützung.
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Im Rahmen eines Forschungsprojekts wollen Wissenschaftler der Hochschule Augsburg gemeinsam mit dem Bauunternehmen Ulrich Reitenberger Bau GmbH ein Verfahren zum 3D-Druck von innovativen Häusern entwickeln. Das berichtet die Hochschule Augsburg in einer Pressemitteilung.
Details zum Projekt
Durchgeführt wird das 3D-Druck-Projekt am Technologietransferzentrum Nördlingen und an den Fakultäten für Architektur und Bauwesen, für Elektrotechnik sowie für Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Mit mehreren 3D-Druckern in den Laboren der Hochschule sollen erste Prototypen vorgefertigter Modulbauweisen produziert werden. Ulrich Reitenberger erklärt außerdem, dass es einige interessante Lösungen im Bereich des 3D-Drucks von Häusern gibt. Viele davon sind seiner Meinung nach jedoch nicht wirtschaftlich. Er hofft, gemeinsam mit der Hochschule Augsburg ein neues 3D-Druckverfahren für Gebäude entwickeln und anschließend anwenden zu können.

3D-Druck zum Bau von Häusern immer populärer
Wir haben bereits über einige Hausbau-Projekte aus dem 3D-Drucker berichtet. Eine wichtige Rolle spielen dabei 3D-Drucker-Hersteller wie ICON und COBOD, die mit ihren großformatigen 3D-Druckern Vulcan II und BOD2 einen wichtigen Teil der Arbeit erledigt haben. Es wurden Häuser realisiert, die Obdachlosen ein günstiges Dach über dem Kopf bieten sollen, oder aber mehrstöckige große Gebäude in East Austin (USA), die mit einem Wohnraum von bis zu 185 m² viel Platz für ganze Familien ermöglichen. Der Bau von 3D-gedruckten Häusern ist dabei nicht nur auf Europa oder die USA beschränkt. Wir haben über Projekte in Indien berichtet, wo 3D-gedruckte Häuser eine günstige Lösung für arme Familien darstellen sollen. Ein mehrstöckiges Haus aus dem 3D-Drucker ist übrigens im bayerischen Wallenhausen zu sehen.

Stimmen zum Projekt der HS Augsburg
Prof. Dr. Christian Bauriedel, wissenschaftlicher Leiter des Projekts, ergänzt:
„Die Digitalisierung der Baubranche ist ein zentrales Zukunftsthema unserer Fakultät. Wir reagieren auf diese Entwicklung auch mit dem neuen Studiengang „Digitaler Baumeister“, der im kommenden Jahr starten wird. Das Forschungsprojekt zum 3D-Druck bietet dann auch unseren Studierenden beste Bedingungen, um sich mit diesem innovativen Anwendungsfeld auseinanderzusetzen.“
Das Projekt wird zum Teil auf Antrag des parlamentarischen Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag, Dr. Fabian Mehring, mit 100.000 Euro finanziert.
MdL Dr. Fabian Mehring überreichte die Förderung an die Hochschule Augsburg und sagte:
„Bezahlbarer Wohnraum ist eines der drängendsten politischen Probleme unserer Zeit. Die Technik ist eine der Schlüsseltechnologien für die Zukunft der deutschen Bauindustrie, die derzeit unter einem starken Fachkräftemangel leidet.“