Mit 3D-Druckern erstellte Modelle und chirurgische Leitvorrichtungen, erstellt mit Hilfe von 3D-Systems, haben es ermöglicht, dem 32 Jahre alten Andy Sandness ein Gesicht zu transplantieren.
Eine Gesichtsoperation bei Andy Sandness (32) war dringend notwendig, nach dem Selbstmordversuch des jungen Mannes im Jahre 2006. Der Anruf aus der Mayo Clinic in Minnesota, die Operation würde klappen, hatte Andy sehr glücklich gemacht. Operationen dieser Form sind sehr selten, da die Nervenstruktur des Gesichts sehr komplex ist und ein passender Spender gefunden werden muss. Im Fall von Sandness ist es vielleicht noch komplizierter, da das Transplantat eine vollständige Rekonstruktion fast allen Gewebes unter seinen Augen erfordert.

Insgesamt erforderte das Verfahren die Kombination von 9 Chirurgen und 40 Krankenschwestern. Dauer der Operation: 56 Stunden. Es wurden so viele Chirurgen benötigt, da bei einer Gesichtstransplantation viele verschiedene Verfahren durchgeführt werden müssen. Zum Beispiel: Augenlidchirurgie, Kieferchirurgie, Gesichts-Nervenchirurgie.

Chirurgische Planung mittels 3D-System
Tausende von Schritten waren erforderlich, um die Gesichtsnerven sowohl für den Spender als auch für den Patienten genau zu kartieren, berichtet die Mayo Clinic. Ziel der Experten war es sicherzustellen, dass Sandness in der Lage ist, sein Gesicht nach der Operation wieder bewegen zu können. Auch dank des 3D-Drucks war es den Medizinern möglich die Opertation noch genauer zu planen, zu modellieren und das Gesicht für das Transplantat anzupassen.

Nach 3 Wochen Heilung durfte Andy Sandness das erste Mal einen Blick auf sein Gesicht werfen. Seine Erwartungen wurden weit übertroffen, berichtet die Klinik. Im Januar 2017 wurde ein zweites Verfahren durchgeführt, um Einzelheiten zu verfeinern und die Entwicklung der Nervenzellen im Gesicht zu fördern. Sandness ist vollständig genesen und kann sich endlich wieder normal fühlen. Das Anstarren und die Fragen haben ein Ende.
Der 3D-Experte der Medizin
Die 3D-Drucker und das Know-how der amerikanischen Firma 3D Systems wurden auch für die Trennung der Zwillinge Jadon und Anias McDonald verwendet. Das US-Unternehmen hat sich einen Namen im 3D-Druck für medizinische Verfahren gemacht. Es kann so vielen Menschen ein neues Leben schenken.