Das niederländische Technologieunternehmen und Spin-Off der TU Eindhoven, ELEO, berichtet in einer Pressemitteilung darüber, wie es den 3D-Druck für das Prototyping seiner Batteriesysteme nutzt. Angefangen hat ELEO mit einem 3D-Drucker, den es geschenkt bekam. Heute verfügt das Unternehmen über zwei 3D-Drucker und lagert bei Bedarf Arbeiten, die in 3D gedruckt werden sollen, aus.
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Das Technologieunternehmen ELEO berichtet in einer Pressemitteilung, die das 3D-grenzenlos Magazin erreicht hat, wie es den 3D-Druck für seinen Entwicklungsprozess nutzt. ELEO ist ein Spin-off der Technischen Universität Eindhoven und stellt Batteriesysteme für große Bagger in der Baubranche und kleiner Logistikfahrzeuge in Lagern her.
Vom Studententeam zum vollwertigen Unternehmen
ELEO begann im Jahr 2014 als Studententeam STORM und nutzt seither die Vorteile des 3D-Drucks, wie Jules Frints, Produktentwickler bei ELEO erklärte. Den ersten 3D-Drucker bekam das Team geschenkt. Mit einem selbst gebauten Elektromotorrad fuhr das Team zwei Jahre später in 80 Tagen um die Welt. Mit dem Motorrad wollten sie der Welt zeigen, dass es möglich ist, überall elektrisch zu fahren, wie Mitbegründer Bas Verkaik erklärte.
Heute entwickelt ELEO modulare Batteriesysteme aus mehreren Modulen und einem Controller, die Kunden in ihren Fahrzeugen verwenden können. Frints sagt, dass sie es komplett nach Kundenwunsch entwickeln können und die einzelnen Pakete in den Punkten Spannung, Kapazität und Volumen anpassen. Mit dem 3D-Druck können sie in der Entwicklungsphase Teile schnell prototypisieren und diese anschließend im Spritzguss herstellen. Den Spritzguss für die Entwicklungsphase schließen sie aus, da dabei eine lange Vorlaufzeit nötig wird und hohe Kosten entstehen.

Warum 3D-Druck?
Mit dem 3D-Druck ist das Unternehmen nicht von Dritten abhängig. Erste Produktversionen entstehen schneller und können früher in den Händen gehalten werden. Der Prototyp hat dabei nicht die gleiche Genauigkeit oder Steifigkeit wie die endgültige Version. Das ist oft gar nicht nötig. Wenn sie zum Beispiel testen, wie empfindlich ein Design gegenüber elektromagnetischer Strahlung ist, spielt die Art der Herstellung keine Rolle. Bei Brandschutz-, Vibrations- und Schocktests sind jedoch Genauigkeit und Material wichtig.
Für das Unternehmen ist es heute ganz normal, den 3D-Druck für das Prototyping und den Werkzeugbau zu nutzen. Manchmal verbleibt ein 3D-gedrucktes Teil in der Produktionslinie. Zum Beispiel wenn sie für einen Kunden ein Teil drucken, um Kabel zusammenzuhalten, das dann drinnen bleibt. ELEO verfügt heute über einen FDM-3D-Drucker und einen SLA-3D-Drucker. Wenn die Teile klein und stark oder groß und rau sind, kann ELEO sie ohne Hilfe von außen drucken. Werden andere 3D-Drucker benötigt, lagert das Unternehmen den Auftrag aus.
Frints erklärt:
„Zum Beispiel druckt ein Multi Jet Fusion-Drucker mit einer Art Nylon. Dadurch können wir schönere und präzisere Produkte herstellen als mit unseren eigenen Druckern. Es hängt auch von der Geometrie eines Teils ab. Wenn die Form zu komplex ist, wir haben eine Firma, die das auch für uns druckt.“
Frints arbeitet aktuell an einer Batteriegeneration, die in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Die gedruckte Testversion eines sogenannten Zellabstandshalters wurde durch eine Variante aus Stahlspritzguss ersetzt.