Bereits seit dem Jahr 2012 arbeitete Additive Industries an der Entwicklung eines Metall-3D-Druck-Systems. Dieser 3D-Drucker trägt die Bezeichnung MetalFAB1 und wird mittlerweile von einigen Beta-Kunden genutzt. In die Liste der Kunden reiht sich nun das Sauber F1 Team ein, welches in Zukunft zwei MetalFAB1 3D-Drucker nutzen wird.
Die erste Variante des MetalFAB1 stellte Additive Industries Ende 2015 vor. Beta-Kunden konnten das System seit Anfang 2016 nutzen und setzten es unter anderem für die Luftfahrttechnik ein. Nun bringt das Formel 1-Team Sauber F1 das Verfahren auf die Rennstrecke, berichtet Sauber F1 auf seiner Website.
Auf der vom 20. bis 22. Juni 2017 in Erfurt stattfindenden Rapid.Tech hat das niederländische Unternehmen Additive Industries nun eine dreijährige Technologiepartnerschaft mit dem schweizerischen Formel 1-Rennstall Sauber angekündigt. Sauber werde Starting-Kunde für das neue MetalFAB1 Process & Application Development Tool.

„Wir sind geehrt, dem Sauber F1 Team als Technologiepartner beizutreten“, so Daan Kersten, Additive Industries CEO und Co-Gründer.
„Sauber hat seit Jahrzehnten die Grundlage für Meisterkarrieren gelegt. Michael Schumacher, Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Sebastian Vettel begannen ihre Karriere bei diesem einzigartigen Schweizer Team. Die Professionalität des Sauber F1 Teams sowie ihr Antrieb für technologische Innovationen, sie besitzen einen der modernsten Automobil-Windkanäle der Welt, passt wunderbar zu unserem Streben nach industrieller Exzellenz,“ so Kersten weiter.
Additive Industries hat zum Ziel, ein Technologieführer im Bereich der additiven Herstellungsverfahren zu werden. Deshalb arbeitet das Unternehmen hart daran, sein System bekannter zu machen und in den Vordergrund zu bringen. Es soll unter anderem in der Luftfahrt-, Automobil-, Medizin– und weiteren Hightech- sowie Hochleistungsbranchen eingesetzt werden, die eine besondere Präzision bei der Fertigung beanspruchen.

3D-Druck im Rennsport
Einige Formel 1-Rennställe nutzen bereits den 3D-Druck. Auch Sauber setzt diese Technologie seit mehr als einem Jahrzehnt ein und arbeitet beispielsweise intensiv an der Entwicklung von Polymerwerkstoffen. Es sei laut Sauber „ein logischer Schritt, diese Fähigkeit in Metalle zu erweitern.“
Die Partnerschaft mit Additive Industries wird zum 1. Juli 2017 beginnen. Zu den Vorteilen dieser additiven Fertigungstechnologie gehört auch die Verkürzung der Zykluszeiten bei der Fertigung innovativer Teile. Für Sauber sei die Anwendung hochmoderner Materialien und Prozesse von wesentlichem Vorteil, da sie auch in Zukunft mit fortschrittlichen Technologien arbeiten möchten.
„Da sich diese innovative Fertigungstechnik noch in den frühen Stadien der Industrialisierung befindet, ist es ein idealer Moment für uns, diese Herausforderung mit unserem neuen Partner einzugehen. Auf diese Weise werden wir das notwendige Know-how in diesem Bereich gewinnen und weiterentwickeln. Es ist unsere Aufgabe, neue Maßstäbe zu setzen.“

Auf der Rapid.Tech präsentierten Steffen Schrodt, Leiter Windtunnelbetrieb bei Sauber F1, und Christoph Hansen, der für den 3D-Druck bei Additive Industries zuständig ist, weitere Einzelheiten der Partnerschaft. Sauber wird in den nächsten zwei Jahren zwei MetalFAB1 Systeme für den 3D-Druck von Metallteilen einsetzen. Diese werden später in Full-Size-intregrierte Multi-Maerial-MetalFAB1-Systeme für die Serienproduktion aufgerüstet. Additive Industries möchte die Lernkurve für neue Technologien ausbauen, da Sauber einzelne 3D Komponenten für seine Rennwagen, aber auch für unspezifizierte Drittanbieteranwendungen herstellen möchte. Über die weitere Entwicklung in Zukunft berichten wir auf 3D-grenzenlos und in unserem kostenlosen Newsletter.