In Schweden wurden Waffenkomponenten aus einem 3D-Drucker in einem Päckchen aus China und Italien sichergestellt. Daraufhin wurden drei Männer aus Schweden festgenommen, die nun vor Gericht stehen. Sie sollen des Schmuggels 3D-gedruckter Waffenkomponenten schuldig gesprochen werden und müssen mit hohen Strafen rechnen.
In der schwedischen Stadt Attunda stehen drei Männer aus Vallentuna als Angeklagte vor Gericht. Sie werden beschuldigt, eine große Menge 3D-gedruckter Waffenteile geschmuggelt zu haben. Das berichtet das schwedische Magazin Säkerhet in einem Artikel. Die Angeklagten stehen im Verdacht, circa 40 3D-gedruckte Waffenkomponenten geschmuggelt zu haben. Die einzelnen Teile sollen laut der Anklageschrift aus Italien und China bestellt worden sein und per Paket die Angeklagten in Schweden erreicht haben.
3D-gedruckte Komponenten am Zoll sichergestellt
Die Mitarbeiter des schwedischen Zolldienstes fanden im Frühjahr 2022 zwanzig Rohre in einem Paket an einem Frachtterminal in Arlanda. In einem zweiten Paket wurden weitere Waffenteile gefunden. Beide Pakete waren an einen Mann in Vallentuna adressiert. Es kam zu einer Festnahme des Mannes. Zwei weitere Männer wurden außerdem wegen des Verdachts der Beteiligung am Schmuggel der 3D-gedruckten Waffenkomponenten festgenommen. Die mutmaßlichen Täter sind zwischen 27 und 35 Jahre alt. Bei den 3D-gedruckten Waffenkomponenten soll es sich in beiden Paketen um unter anderem 20 Läufe für Glock-Pistolen handeln.

Olov Hellqvist, Gruppenleiter bei der Kriminalabteilung des schwedischen Zolls, erklärte in einer Pressemitteilung:
„Unserer Einschätzung nach wird der Schmuggel von Waffenteilen immer üblicher. Zeichnungen werden an Fabriken im Ausland gesendet, die die Teile auf Bestellung herstellen. Es geht sowohl um industrielle Fertigung als auch um 3D-gedruckte Waffenteile. Es gab eine Beschlagnahme im Frachtfluss, d.h. Sendungen über internationale Flüge aus dem Ausland. Die Untersuchung führte zu den 3D-Waffenteilen.“
Die Prüfung der Computer zeigte, dass die 3D-Modelle der Waffenkomponenten ins Ausland geschickt und dort gedruckt wurden. Weitere Komponenten waren bereits bestellt und zugestellt worden. Es konnten jedoch nicht sämtliche 3D-gedruckten Komponenten gefunden werden, weshalb die Polizei davon ausgeht, dass ein Teil dieser Stücke bereits weiterverkauft oder für den Zusammenbau von Waffen genutzt wurde.
Waffen aus dem 3D-Drucker
Die Zahl der festgestellten Waffen aus dem 3D-Drucker steigt zunehmend. Länder wie Kanada sehen ein riesiges Problem darin. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass die Waffen aus 3D-Drucker in den USA um 1000 % zunehmen. Der 3D-Druck macht Waffen immer gefährlicher. Schon vor drei Jahren wurde ein Mann wegen eines 3D-gedruckten Bauteils für den Bau von vollautomatischen AR-15-Maschinengewehren verhaftet. Verpassen Sie keine weiteren Neuigkeiten zu diesen und anderen Themen aus der Welt des 3D-Drucks mit einem Abonnement unseres Newsletters.