Die Universität Siegen hat mit dem Smart Production Design-Zentrum (SMAP) einen Ort eingerichtet, der sich mit den Möglichkeiten des Werkzeugbaus auseinandersetzt und hat dabei auch die 3D-Drucker im Fokus. Das drei Jahre andauernde Projekt soll nach Ablauf des Projektzeitraums marktreife Produkte möglich machen. Wir stellen das SMAP vor.
Das Smart Production Design-Zentrum SMAP soll den Produktionsprozess gezielt für die heimische Industrie revolutionieren, gerade, wenn es um digitale Anwendungen im Produktionsprozess geht, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Siegen. Das Zentrum wurde mit drei Millionen Euro Fördermitteln eingerichtet, die die Hochschule dafür erhalten hat. Geplant sind neue Verfahren zur Werkzeugherstellung, die der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Forschungs-Prorektor Prof. Peter Haring Bolivar sieht darin ein ganz neues Forschungsfeld.
Werkzeugbau mit 3D-Druck

Die Siegener Wissenschaftler wollen den Werkzeugbau in den Vordergrund rücken. Im SMAP angefertigte Werkzeuge sollen künftig mithilfe eines Aufschweißsystems aufgebaut werden. Wichtige Fragen nach der Verlässlichkeit der gedruckten Werkzeuge, den integrierbaren Sensoren und intelligenten Werkzeugen werden ebenfalls gestellt.
Involviert sind die fünf Lehrstühle der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät IV Umformtechnik, Produktentwicklung, Fertigungsautomatisierung, Computergestützte Gruppenarbeit und Soziale Medien sowie Höchstfrequenztechnik und Quantenelektronik. Es sei wichtig, zwischen den Disziplinen zusammenzuarbeiten. Für Haring Bolivar vom Lehrstuhl für Höchstfrequenztechnik ist das SMAP keine Spielwiese für Professoren, die Mittelständler erwarten reale Produkte.
Projektdauer drei Jahre – danach marktreife Produkte möglich
Das Projekt dauert drei Jahre. Die Wissenschaftler hoffen, dann ein Zentrum für Kooperationen so gut entwickelt zu haben, dass das SMAP marktreife Produkte für die Wirtschaft herstellen kann. Werkzeuge altern, nutzen sich ab. Das Aufschweißsystem bringt Metallpulver auf und schmilzt dies mit einem Laser. Dann wird es an Ort und Stelle verschweißt, wo es benötigt wird, erklärt Prof. Martin Manns. Ist das Werkzeug kaputt oder abgenutzt, wird neues gedruckt. Beim Umformen können im Werkzeug enthaltene Sensoren die Qualität, die oft wechselhaft ist, erkennen und reagieren. Entwickelte Verfahren sollen keine Mitarbeiter ersetzen, sondern die Funktionalität im Betrieb erhöhen.