Stethoskop aus dem 3D-Drucker
Stethoskop aus dem 3D-Drucker gewinnt im Test gegen die Premium-Produkte für mehr als einhundert Euro (Bild © von der Website wider.co.uk).

In Gaza (die größte Stadt im Gazastreifen) sind ein Drittel aller wichtigen Medikamente nicht erhältlich und es herrscht eine medizinische Unterversorgung. Gegen diesen Umstand kämpft der Arzt und Notfall-Chirurg Dr. Tarek Loubani mit einem zwar verhätnismäßig kleinen aber sehr mächtigen Werkzeug – einem 3D-Drucker. Ein Beispiel: Das zur Standardausrüstung von Ärzten gehörende Stethoskop fehlt in Gaza oft, weshalb sich der Arzt bislang durch Auflegen des Ohres auf die verletzte Brust der Patienten legen müssen. Doch diese Methode ist unzuverlässig und auch keineswegs hygienisch.

Als er mit einem Spielzeug-Stethoskop seines Neffen im letzten Jahr herumspielte, kam ihm die Idee diesen Mangel mit einem eigenen 3D-Drucker zu bekämpfen. Ein Jahr später fertigte er mit einem Ultimaker 3D-Drucker sein erstes Stethoskop mit dem er zuverlässig und hygienisch sauber Herztöne verletzter Patienten abhören konnte.

Seinen Angaben  zufolge ist das Stethoskop gut und sogar besser als viele der anderen Stethoskope, die im Gaza angeboten werden. Eingesetzt wird das Stethoskop aus dem 3D-Drucker heute nicht nur in Gaza sondern auch bereits in Kanada. Gemeinsam mit Freunden entwickelte er auf GitHub unter dem Projektnamen Gila den ersten Prototypen des Stethoskops. Ein paar Tage und etliche Testdrucke später hielt er den ersten funktionsfähigen Prototypen basierend auf einem kostenlosen Konstruktionsplan aus GitHub in Händen.

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Die Entwicklungskosten von weniger als 10.000 US-Dollar finanzierte Dr. Tarek Loubani aus eigenen Mitteln. Das selbst gebaute Stethoskop weißt rund 30 Cent Herstellungskosten pro Stück auf und besteht aus Kunststoff. Der Test in einem Vergleich mit dem 178 Euro teuren Spitzenstethoskop Littman Cardio zeigte eine höhere Abhörgenauigkeit als der „Ferrari unter den Stethoskopen“, wie der Blog Motherboard schreibt.

Der Arzt plant weitere medizinische Geräte mit dem 3D-Drucker herzustellen, um das Leben seiner Patienten in Gaza und anderen Krisenregionen zu verbessern. Das Gila-Projekt umfasst in der Zwischenzeit sogar ein Elektrokardiogramm, ein Pulsometer und ein Dialysegerät, welche die drei wichtigsten Geräte in der Medizin und in der klassischen Herstellung teuer sind. Entwickelt werden die Geräte aus dem 3D-Drucker auf Open Source Basis, um einen kostengünstigen Nachdruck zu ermöglichen. Auf dem vergangenen Chaos Computer Camp 2015 zeigte sich Dr. Loubani überzeugt, dass mit dem 3D-Druck die Medizintechnik vor einer Revolution steht, vergleichbar wie bei Einführung der ersten Software.

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