Patentanmeldungen sind ein wichtiger Indikator für die Innovationskraft einer Region. Durchschnittlich stieg die Zahl der Patentanmeldungen zwischen 2014 und 2017 um 370 %. Österreich schaffte es, in diesem Zeitraum die Zahl seiner Patentanmeldungen um 1.300 % zu steigern. Wir fassen die wichtigsten Zahlen zusammen.
Durchschnittlich liegt die Steigerungsrate von Patentanmeldungen zwischen 2014 und 2017 bei 370 %. Das ergab eine Untersuchung des europäischen Patentamts. Österreich hingegen liegt dabei deutlich vorne mit einer Steigerungsrate bei Patentanmeldungen von 1.300 %. Das teilte die AM-Austria dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung mit.
Patente und ihre Auswirkungen auf Märkte

Die additive Fertigung ist einer der Haupttreiber der vierten industriellen Revolution. Die Produktionsverfahren sind ressourcenschonend, flexibel und dezentral. Patente helfen Erfinden, Investitionen, Lizenzabkommen und Marktexklusivität zu sichern. Sie sichern künftige Wirtschaftsleistung und zeigen, wie sich die additive Fertigung auf regionale Märkte auswirken wird.
Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie des europäischen Patentamts (EPO) zeigt ein umfassendes Bild der aktuellen Trends und aufstrebenden Marktführer bei AM-Technologien. Hier zeigte sich auch die überdurchschnittliche Steigerungsrate von Patentanmeldungen in Österreich von 1.300 %.
Univ.-Prof. Jürgen Stampfl, Universitätsprofessor für Werkstoffe und Additive Fertigungstechnologien an der TU-Wien, beschreibt die Situation folgendermaßen:
„Patenteinreichungen sind nach wie vor ein sehr guter Indikator für die Innovationskraft einer Region. Sie zeigen, wie ernsthaft die Innovatoren an einer wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Ideen interessiert sind.“
Univ.-Prof. Franz Haas vom Institut für Fertigungstechnik an der TU-Graz bestätigt:
„Die sehr erfreulichen Daten der Patentstatistik in der Additiven Fertigung sehe ich als Garant für die Fortsetzung der hervorragenden Entwicklung des österreichischen AM-Sektors. Das, was heute erdacht und nach einem Patentierungsverfahren erfolgreich als wirklich „NEU“ selektiert wurde, sichert mittel- und langfristig die österreichische Wettbewerbsfähigkeit und viele Arbeitsplätze.“
Patentanmeldungen seit 2015
Die AM-Grundlagenforschung an österreichischen Universitäten tragen wesentlich zum Erfolg heimischer Innovationen bei. Zwischen 2015 und 2018 wuchs die Zahl der AM-Patenanmeldungen beim EPO mit einer durchschnittlichen Jahresrate von 36 %. Das ist zehnmal schneller als der Durchschnitt aller anderen Patentanmeldungen im gleichen Zeitraum (3,5 %). 2018 gab es mehr als 4.000 Patentanmeldungen für Erfindungen, die im Zusammenhang mit 3D-Druck entstanden sind.
» Mehr zum Thema: Über 50 Beiträge, News und Projekte zum Thema „Patente rund um den 3D-Druck“
50 % der Patentanmeldungen sind neue industrielle Anwendungen. 38 % der Patentanmeldungen beziehen sich auf Maschinen und Verfahren, 26 % auf Materialinnovationen und 11 % auf digitale Technologien. Rund 23 % der Anmeldungen beziehen sich auf verschiedene Technologiesektoren.
Europa überholt die USA
Europa konnte in den vergangenen Jahren seine Position als globale Drehscheibe für AM-Technologien stärken. Für 47 % der AM-Patentanmeldungen ist Europa verantwortlich. Zweitplatziert sind die USA mit 35 %. Zu den Patentanmeldern gehören Einzelpersonen, Unternehmen jeglicher Größe und Branche sowie Universitäten mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten.
Der Medizin– und Gesundheitssektor verzeichnet seit 2010 die meisten Patentanmeldungen, gefolgt vom Energie- und Transportsektor. 22 % der Anmeldungen von Patenten kommen von Unternehmen mit weniger als 1.000 Beschäftigten. 12 % der Anmeldungen stammen von einzelnen Erfinden und Unternehmen mit weniger als 15 Mitarbeitern. Über alle weiteren Entwicklungen halten wir Sie in unserem kostenlosen 3D-Druck-Newsletter auf dem Laufenden (hier abonnieren).