In Singapur wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das den Besitz von 3D-Druckvorlagen für Waffen und deren Bauteile verbietet. Auch wurden die Strafen für den Besitz von Waffen aus dem 3D-Drucker deutlich verschärft. Ausgenommen von dem Gesetz wurde der Besitz und die Verbreitung von 3D-Druckvorlagen für Schlagringe, Schwerter und andere waffenähnliche Gegenständige, die mit einem 3D-Drucker hergestellt werden können.
Waffen aus dem 3D-Drucker stellen eine reale Gefahr dar. Sie werden von Sicherheitssystemen schlecht erkannt. Baupläne dazu sind leicht im Internet zu finden und können mit 3D-Druckern hergestellt werden. Vor einem Jahr geschah der erste Mord mit einer Waffe aus dem 3D-Drucker in den USA. Ein US-Bundesrichter stoppt im März 2020 die Gesetzesvorlage für einen vereinfachten Online-Zugang zu 3D-Druckvorlagen für Waffen. Auch Singapur machte sich seine Gedanken zu 3D-gedruckten Waffen und verabschiedete ein Gesetz, das den Besitz von Bauplänen für 3D-gedruckte Waffen und Waffenteile verbietet, wie „Channel News Asia“ berichtet.
Details zum neuen Gesetz gegen 3D-gedruckte Waffen in Singapur
Das neue Gesetz soll digitale Blaupausen für derartige Bauteile und Komponenten wie Läufe oder Auslösemechanismen steuern. Entsteht eine Waffe ohne Lizenz, dann gilt die Höchststrafe von 50.000 SGD (rund 30.790 EUR) für Einzelpersonen und 100.000 SGD (rund 61.600 EUR) für Unternehmen. Bisher lag dieser Betrag rund 7.600 SGD (rund 4.700 EUR). Schwerter, Schlagringe und Ähnliches sind vom Gesetz ausgenommen. Der 3D-Druck selbst wird ebenfalls nicht reguliert.
Personen, die Tätigkeiten mit Waffen und Sprengstoffen ausüben, wo auch der 3D-Druck von Waffen dazuzählt, brauchten bislang eine Lizenz. Die neue Regelung soll das Gesetz verschärfen und Strafen für risikoreiche Gegenstände wie 3D-gedruckte Waffendesigns und bewaffnete Drohnen erhöhen. Online sind Designs und Anweisungen für die Erstellung von Waffen und Waffenteilen mit dem 3D-Drucker leicht erhältlich. Die neue Regelung besagt, dass jeder nicht autorisierte Waffenhersteller, der 3D-Drucker oder elektronische Fräsmaschinen verwendet, eine Lizenz benötigt.

So erfolgt die Umsetzung des Gesetzes
3D-Druck-Pistolenzubehör zum Anbringen an einer Pistole (Schalldämpfer, Blitzunterdrücker) zählen nicht zu den verbotenen Teilen. Einige der Abgeordneten äußerten Bedenken und fragten, wie die Maßnahmen durchgesetzt werden können und wie Behörden sicherstellen, dass der Zugang zu 3D-Druckern in Schulen und anderen Behörden nicht missbraucht werden kann.

Andere gingen davon aus, dass 3D-gedruckte Waffen gar nicht funktionieren und teilten ihre Sorge mit, dass so Innovationen gehemmt werden. Innenminister Desmond Tan erklärte jedoch, dass die Bedrohung durch derartige Teile und Waffen durchaus real sei.