Der Filament-Trockner „Smart Cabinet“ von BCN3D ist seit Kurzem beim japanischen Automobilhersteller Nissan im Einsatz. Das Unternehmen setzt bereits in verschiedenen Bereichen 3D-Druck ein und möchte zukünftig seine Lösungen zur additiven Fertigung auch auf andere Standorte weltweit ausweiten.
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Das spanische 3D-Druck-Unternehmen BCN3D gab in einer Pressemitteilung an das 3D-grenzenlos Magazin bekannt, dass der Automobilhersteller Nissan das Smart Cabinet in seine Produktion eingeführt hat (hier vorgestellt). Das Smart Cabinet verstärkt das Epsilon-Ökosystem und optimiert den Druckprozess mit den BCN3D 3D-Druckern Epsilon W27 und Epsilon W50. Nach der Integration des 3D-Drucks in sein Werk in Barcelona wird Nissan diesen auch in Großbritannien einführen.
3D-Druck von BCN3D bei Nissan

Mit der 3D-FFF-Technologie (Fused Filament Fabrication) von BCN3D für die Herstellung von Werkzeugen, Halterungen und Vorrichtungen gelangen Nissan deutliche Zeit- und Kostenersparnisse in seinem spanischen Werk. Darum möchte das Unternehmen das jetzt auf weitere Fertigungsstandorte ausweiten. Einige der 700 Teile, die Nissan bislang mit 3D-Druck hergestellt hat, kosteten teilweise nur 3,45 Euro. Bis zur Einführung des 3D-Drucks war Nissan von Zulieferern abhängig, die lange Vorlaufzeiten benötigten, wenig flexibel waren und viel kosteten. Einfache Werkzeuge konnten bis zu 400 Euro teuer sein. Der 3D-Druck bringt Nissan ein starkes Zeitersparnis und senkte die Kosten um 95%.
Nissans additives Fertigungslabor verfügt über vier BCN3D-Drucker, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Die Drucker sind mit einem Independent Dual Extrusion (IDEX) System ausgestattet, womit Nissan identische Komponenten gleichzeitig drucken kann. Das BCN3D Smart Cabinet hilft Nissan dabei, die Bedruckbarkeit des Filaments beizubehalten, die Haltbarkeit zu verlängern, ästhetische Mängel zu reduzieren und kostspieliges Nachdrucken zu vermeiden.
Stimmen der Verantwortlichen
Carlos Rellán Martínez, Manager of Maintenance & Engineering Facilities bei Nissan Motor Ibérica Zona Franca, Barcelona, sagt:
„Die erreichte Leistung in Bezug auf die Zuverlässigkeit ist hervorragend. Unser Drucker läuft fast 24 Stunden am Tag und wir drucken jedes Jahr etwa 100 verschiedene Vorrichtungen und Werkzeuge für den spezifischen Einsatz in unseren Prozessen. Das Outsourcing von Werkzeugen an einen mechanischen Lieferanten war 20 Mal teurer als der 3D-Druck der gleichen Teile, während die Wartezeit auf Werkzeuge von einer Woche auf einen Tag sank. Durch die Einführung des 3D-Drucks haben wir die Wertschöpfung erhöht und niedrige Kosten generiert, ohne hohe Lieferzeiten. Wir haben die Investition in die Drucker sehr schnell amortisiert.“
Eric Pallarés, Chief Technical Officer bei BCN3D, ergänzt:
„Die Automobilindustrie ist wahrscheinlich das beste Beispiel für die Skalierung eines komplexen Produkts mit dem Anspruch, höchste Qualitätsstandards zu erfüllen. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Montageprozess eines Autos – bei dem viele Einzelteile in einer Montagelinie zusammengesetzt werden – in praktisch jeder Phase auf FFF-gedruckte Teile angewiesen ist.“