Das 3D-Druck-Unternehmen ICON wurde mit der Herstellung einer Struktur für das Leben auf dem Mars beauftragt. Die Struktur entstand im Johnson Space Center als Teil des Crew Health and Performance Exploration Analog (CHAPEA) der NASA. Das Projekt soll der NASA Daten liefern, die künftig längere Aufenthalte auf den Mars ermöglichen sollen.
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Das 3D-Druck-Unternehmen ICON wurde laut einer Pressemitteilung des Unternehmens von der NASA mit der Fertigung eines 3D-gedruckten Lebensraums („Mars Dune Alpha„) beauftragt, der vom Architekturbüro BIG – Bjarke Ingels entworfen wurde. Die Struktur wurde mit dem Vulcan-3D-Drucker der neuesten Generation von ICON gedruckt und ist rund 160 m² groß. Sie entstand im Johnson Space Center als Teil des Crew Health and Performance Exploration Analog (CHAPEA) der NASA. Mars Dune Alpha soll einen langen Aufenthalt der Explorationsklasse auf dem Mars unterstützen. Mit dem gleichen 3D-Drucker hat ICON im Mai 2021 das 3D-gedruckte „House Zero“ vorgestellt.
3D-Druck auf dem Mars
Die analogen Missionen, die im Rahmen von CHAPEA, einer Sequenz von drei einjährigen Marsoberflächen-Missionssimulationen im NASA Johnson Space Center in Houston durchgeführt werden, sollen wichtige Erkenntnisse und Informationen liefern und das Weltraumnahrungssystem der NASA sowie die körperlichen und verhaltensbezogenen Gesundheits- und Leistungsergebnisse für zukünftige Weltraummissionen bewerten. Die NASA will damit Risiko und Ressourcen einschätzen, um die Gesundheit und Leistung der Besatzung für zukünftige Missionen zum Mars zu unterstützen. Der 3D-Druck der Struktur erlaubt es der NASA, die Mitnahme von Baumaterial und die dadurch entstehenden Kosten zu reduzieren. Eine etwas andere 3D-Druck-Idee, um auf dem Mars zu überleben, hat die TU Delft entwickelt.
Jason Ballard, Mitbegründer und CEO von ICON, erklärt:
„Dies ist der originalgetreueste simulierte Lebensraum, der jemals von Menschen gebaut wurde. Mars Dune Alpha soll die Menschen darauf vorbereiten, auf einem anderen Planeten zu leben. Wir wollten ein möglichst treues Analogon entwickeln, um den Traum der Menschheit zu unterstützen, sich in die Sterne auszudehnen.“
Layout der 3D-gedruckten Struktur
Das Layout der vom Architekturbüro BIG entwickelten Struktur bietet Platz für vier private Mannschaftsquartiere. Außerdem sind Arbeitsplätze, medizinische Stationen, Lebensmittelanbaustationen und gemeinschaftliche Wohnräume dabei. Die unterschiedlichen Deckenhöhen werden durch eine gewölbte Schalenstruktur vertikal segmentiert. Es gibt feste und bewegliche Möbel, anpassbare Beleuchtungs-, Temperatur- und Tonsteuerung, die dabei hilft, den Tagesablauf zu regulieren.

Bjarke Ingels, Gründer und Creative Director der BIG-Bjarke Ingels Group, sagte:
„Die aus dieser Habitatforschung gewonnenen Daten werden direkt in die Standards der NASA für langfristige Explorationsmissionen einfließen und als solche möglicherweise den Grundstein für eine neue Marssprache legen. Mars Dune Alpha wird uns einen Schritt näherbringen, um eine multiplanetare Spezies zu werden.“