Niederländische Forscher der TU Delft arbeiten für die NASA an einem Konzept zum Bau unterirdischem Wohnraums auf dem Mars. Dazu sollen Roboter namens Zebro in Schwärmen ähnliche wie Ameisenkolonien eingesetzt werden. Als Baumaterial wird „Marsbeton“ eingesetzt und parallel zum Ausheben der Gräben von Robotern die Wände im 3D-Druckverfahren hergestellt.
Die NASA will auf den Mars und hat in einigen Projekten bereits die Umwandlung von Kohlendioxid zu Sauerstoff, die Nutzung von Materialien des Mars und die Herstellung von Wohnräumen auf dem Mars mit Hilfe von 3D-Drucktechnologien untersucht. Nun wurde in einem Artikel des Magazins Popular Science bekannt, das ein Team des Robotic Building Lab der Technischen Universität Delft einen Zuschuss der Europäischen Weltraumorganisation ESA erhalten hat, um den Bau unterirdischer Wohnmöglichkeiten mit autonomen kooperativen Robotern zu realisieren.
Wohnen auf dem Mars
Das Wohnen auf dem Mars birgt einige Gefahren für den Menschen. Dazu gehören hohe ionisierende Strahlung und drastische Temperaturveränderungen. Der Mensch müsste sich erst lange Zeit daran gewöhnen, was viele Meter unter der Erde deutlich leichter fällt. Darum hat sich die NASA nach einer sorgfältigen Abwägung der Möglichkeiten, zu denen auch Häuser aus Sandsäcken oder Eis zählen, für die unterirdische Variante entschieden. Diese würden lange halten und benötigen zudem wenig Wasser, was auf dem Mars ohnehin Mangelware ist.

Zebro Roboter
Die Roboter würden die Wohnräume unterirdisch ähnlich den Ameisenkolonien auf dem Mars graben und die Umgebung verstärken. Henriette Bier, Gründerin und derzeitige Leiterin des Labors, veröffentlichte vorläufige Details des Teamkonzepts und der geplanten Zebro Roboter. Die unterirdischen Wohnräume sollten mit Beton aus Marsmaterialien in 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Jekan Thanga, ein Roboterforscher, bewertet das Konzept als eine große Herausforderung.
Zebro Roboter werden an der TU Delft entwickelt und haben eine Grundfläche nicht größer als ein Blatt Papier. Sie würden Tunnel ausheben, indem sie sich nach unten heben und die Wände mit dem Beton befestigen. Der Zement würde zum Teil aus dem ausgehobenen Staub und Gestein bestehen. Ein Teil der Roboter gräbt, ein anderer verstärkt Wände mit 3D-gedruckten Strukturen.
Roboterschwärme sind deswegen von Vorteil, da sie miteinander kommunizieren und mehrere Arbeiten gleichzeitig erledigen. Fällt ein Mitglied aus, funktionieren sie weiter. Um den Bau unterirdischer Wohnräume zu realisieren, müssten die Roboter erst eine Infrastruktur zur Herstellung von Beton und mehr Robotern bauen. Mit einem Abonnement unseres Newsletters bleiben Sie über dieses und andere 3D-Druck-Projekte auf dem Laufenden.
